Der geheimnisvolle Maharadscha Teil 10


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Gleich am nächsten Morgen gingen sie zu Herrn Ludna. Herr Ludna war gelernter Schneider. Er nahm die Maße von Nik, Tony und Dieter und fertigte drei Gewänder nach Landestracht an. „Toll, der Vorschlag mit den indischen Gewändern. Darin erkennt uns sicher keiner.“

Sie liefen Richtung Hotel zurück.

Doch 10 Minuten später brauste ein Jeep an ihnen vorbei und machte ein paar Meter vor ihnen halt. Argor Ankutmar. „Verflixt und zugenäht, Angor Ankutmar! “Himmel Arsch und Zwirn! Los, abhauen. Oh nein!“ Hinter ihnen hatte sich eine Mauer aus bewaffneten Soldaten aufgebaut. „Los! Einsteigen!“, schrie Ankutmar. Widerwillig befolgten Nik, Tony und Dieter den Befehl. Zur Sicherheit wurden sie mit Handschellen an den Jeep gekettet. „Ihr fragt euch wohl, wie ich euch finden konnte, nun, der Schneider war ein Spitzel von mir. Er erzählte mir alles und hat Sender in die Gewänder genäht.“ „Was, Herr Ludna? Nie und nimmer! Der war doch immer grundehrlich!“, dachte Dieter.

Nach kurzer Fahrt blieben sie plötzlich mitten in der Wüste vor einer roten Fahne stehen auf der 2 gekreuzte Schwerter und AA in Gold aufgedruckt waren. Der Fahrer drückte auf einen Knopf auf einer Fernbedienung die auf einen breiten Sensor am Fahnenmast gerichtet war. Plötzlich versank der Boden unter ihnen. „Wieder ein Aufzug.“ dachte Dieter. Ein langer Gang lag vor ihnen. „Was jetzt?“ überlegte Nik. Die weitere Fahrt durch den Tunnel dauerte etwa 10 Minuten. Der Jeep hielt vor einer dicken Stahltür und die Bediensteten die davor standen öffneten diese. Nik Tony und Dieter wurden die Handschellen abgenommen und darin eingesperrt. „Was jetzt?“, fragte Nik. „Keine Ahnung!“, gab Dieter zurück. Ein neuartiges Betäubungsgas, dass sich langsamer verflüchtigt, fing an durch Löcher im Boden auszuströmen. „Verdammt, was jetzt?“ überlegte Dieter, der sehr aufgeregt war. „Ich weiss es nicht, ich weiss es wirklich nicht.“, gab Nik zurück. Es gab nur einen kleinen Tisch, einen Stuhl und ein kleines, total trübes und verdrecktes Fenster im ganzen Raum. Tony musste husten. „Los, wir schlagen das Fenster mit dem Stuhl ein!“ stöhnte Dieter, der nur sehr schwer Luft bekam. Dies wurde befolgt. Tony, der Asthmatiker, hatte große Probleme Luft zu bekommen. „Ich mache das!“ hustete Nik. Er stellte sich auf den Tisch und lies sich von Dieter den Stuhl geben zertrümmerte das Glas. Dann schlug er den Stuhl gegen die Wand sodass er zersplitterte. Dann nahm er ein Stuhlbein und schlug die überstehenden Glassplitter ab. „Los, kommt!“, schrie er. Sie kletterten durch das Fenster und sprangen auf den Boden. Pech gehabt. Dahinter befand sich ebenfalls ein Raum mit der gleichen Tür. Die drei Freunde nahmen an, dass diese ebenfalls verschlossen wäre. „Verdammt!“, schrie Nik. Sie hatten nur ein wenig Zeit gewonnen. „Was soll denn das?“, brüllte Dieter. „Erst sollen wir Leute für euch beseitigen und jetzt das. Warum wir, warum ausgerechnet wir?“ Tony keuchte und hustete schwer. Nik bekam fast keine Luft mehr und Dieter hatte sich auf den Boden gesetzt. Ihm liefen Schweißtropfen an der Stirn herunter. Er versuchte so wenig wie möglich zu atmen, denn bei jedem Atemzug stach es in seiner Lunge. Tony taumelte hin und her. Ihm war sehr schlecht. Er wörgste und bekam Brechreiz. „Oh Mann! Ich glaube, mein Magen fährt Karussell!“, sagte er zu den anderen. Er legte seinen Arm auf die Türklinke und lehnte sich dagegen. Die Tür machte einen Schwung und Tony fiel rückwärts durch die Angel auf den Boden. „Hey! Die ist ja offen!“ sagte er überglücklich. Das Gas war inzwischen bis in den Raum vorgedrungen. Dieter und Nik sprangen auf und liefen zur Tür. In Dieters Kopf drehte sich alles. Er taumelte vor sich hin und ihm war schlecht. Hinter der Tür war eine Eisenbahnschiene auf der eine Draisine stand. Es war ein langer Gang, an dem links und rechts vergitterte Baulampen angebracht waren. Dieter drehte an einem Drehschalter an der ersten Lampe und der Gang wurde fast taghell beleuchtet. „Ich schließe die Tür!, sagte Tony. Dieter setzte sich erst einmal auf die Draisine und Nik und Tony gesellten sich zu ihm. „Oh Mann, ich dachte schon, alles wäre aus!“, keuchte er. Er hustete schwer und spuckte Schleim auf den Boden. „Hoffentlich ist das keine Sackgasse.“, hoffte Nik. „Glaube ich nicht, sonst wäre hier ja wohl kaum eine Eisenbahnschiene angelegt worden.“ meinte Tony. „Schon möglich, aber bei diesem Angor Ankutmar musst du auf alles gefasst sein.“ sagte Nik. Dieter und Tony stellten sich an den einen Pumparm und Nik an den Anderen. „Ich fange an!“ sagte Nik. Er drückte den Arm nach unten und der auf der anderen Seite hob sich. „Und los!“ zischte Dieter. Abwechselnd drückten sie die Arme der Draisine nach unten und das Gefährt bekam Schwung. „Stop!“, brüllte Dieter. Er sah, dass in etwa 50 m Entfernung eine Wand oder etwas ähnliches war. Sie verlangsamten das Tempo und hielten knappe zwei Meter davor. „Puh, schon wieder eine Schleuse. Hoffentlich ist die noch in Betrieb.“ röchelte Tony, der vom Pumpen geschafft war. Nik drehte an dem Rad an der Vorderseite und zog sie auf. „Na bitte! Alles was man braucht: Taucheranzüge, Masken, Flaschen, Druckmesser, Unterwasserfackeln und das alles in dreifacher Ausführung.“ „Super! Ich frage mich, wo man da heraus kommt.“, rätselte Tony. Sie zogen die Taucheranzüge an, ließen aber ihre Kleider darunter. Tony verschloss die Schleuse und sagte „Achtung, alle bereit? Ich flute.“ Er drehte das Rad und drückte die Tür auf. Das Wasser schoß herein und Dieter brach der ersten Fackel den Kopf ab, damit sie Licht hatten. Sie tauchten zuerst eine Weile geradeaus. Dieter gab Nik ein Zeichen, dass da vorne etwas funkeln würde. Dieter gab ein O.k. zurück und tauchte nach vorne. Er entdeckte einen kleinen, in die Wand eingelassenen Spiegel, der das Licht reflektiert hatte. Er winkte Nik herbei und sie schauten sich das Objekt genauer an. Tony sah nach oben und entdeckte ein Gatter in einer gewissen Höhe. Er versuchte Dieter klar zu machen, dass er ein kleines Stück nach oben tauchen wolle und sich das ganze einmal genauer ansehen wolle. Dieser gab ihm das O.k. und wendete sich wieder dem Spiegel zu. Nik nahm seinen Hemdsärmel und versuchte, den Spiegel ein wenig sauber zu machen. Er war fast vollständig von Algen bewuchert. Dieter tauchte kurz nach oben, um Tony eine Fackel zu geben. Er sah, dass er schon einen Teil des verrosteten Gatters aus der Wand gebrochen hatte. Was Tony komisch fand, dass an dem Gatter, an der Seite Scharniere waren. Dieter klopfte ihm auf die Schulter und gab ihm eine Fackel. Tony steckte sie in das Loch, dass er eben herausgebrochen hatte um mit beiden Händen weiter arbeiten zu können. Dieter zog ein Messer aus seiner Beintasche und versuchte, die restlichen Gatterteile aus der Wand zu bekommen. Nach und nach bröselte das Gestein ab und das Gatter fing an zu wackeln. Nik kam nach oben und beorderte Dieter nach unten. Er zeigte ihm, dass der Spiegel eine Verdeckung war. Dahinter befand sich ein roter Knopf. Dieter hob die Hand, um Nik zu signalisieren, noch nicht darauf zu drücken. Er hatte so eine Vorahnung, dass es zwischen dem Knopf und dem Gatter eine Verbindung gab. Er schwamm zu Tony und brachte ihn nach unten, um ihm ihre Entdeckung zu zeigen. Dieter gab Nik das O.k., dass er den Knopf drücken solle. Nik befolgte dies und man vernahm ein Grollen. Das Gatter teilte sich in zwei Hälfte, die langsam nach unten schwangen. Nik schaute nach oben und fragte Dieter in Zeichensprache, ob er einmal hinauf tauchen solle. Dieter war damit einverstanden und nickte. Nik schwang seine Flossen und tauchte nach oben. Nach etwa 500 Metern fand er noch ein Gatter und schwamm wieder nach unten. Er deutete auf das Gatter, das nach unten geklappt an der Wand hing und nach oben Tony nickte und sie folgten ihm. Sie klapperten die ganze Wand ab, auf der Suche nach einem weiteren Spiegel. Plötzlich fing Niks Fackel an zu flackern und erlosch. Er lies sich von Dieter eine neue geben. Tony hatte einen winzig kleinen schimmernden Punkt entdeckt und versuchte ihn freizurubbeln. Etwas glänzte: Ein weiterer Spiegel. Tony klopfte Dieter auf die Schulter und bat ihn zu sich. Nik hatte dies bemerkt und sich ebenfalls zu ihnen gesellt. Dieter hob mit seinem Messer den Spiegel an und fand einen weiteren Knopf. Nik drückte darauf und das Gatter über ihnen öffnete sich. Gleichzeitig schloss sich das Gatter unter ihnen. „Raffiniert!“, dachte Dieter. Sie tauchten nach oben und entdeckten eine Kuppel aus Metall. Sie untersuchten diese und Tony fand einen Gegenstand, der andersfarbig war. Er zeigte es Nik und Dieter. Sie versuchten mit Hilfe der beiden Griffe, den Deckel aufzuschrauben. Dieter schaute auf seine Luftanzeige. Sie hatten höchstens noch für fünf Minuten Luft. Urplötzlich machte der Deckel einen Ruck und fiel nach unten. Sie hörten, wie er auf das Gatter fiel. Von oben schien Licht herein. Sie schwammen durch das Loch und schnappten nach Luft. „Aaaaah! Ich habe gedacht, dass wir da nie wieder herauskommen würden. Moment, wo sind wir denn hier? das ist doch der selbe Teich wie letztes mal!“ wunderte sich Dieter. „Stimmt, aber da unten sah es doch letztes mal ganz anders aus.“, sagte Nik „Merkwürdig, alles sehr, sehr merkwürdig.“, murmelte Tony. Sie kletterten aus dem Teich und schleppten sich zum Hotel zurück. Die drei Freunde versuchten den kürzesten Weg zu wählen. „Puh, ich fühle mich wie gerädert.“, machte Dieter geltend. Die drei Freunde warteten einen günstigen Moment ab und schlichen sich erst ins Hotel, als der Empfangsherr weg war. Sie schlichen sich in den Aufzug und fuhren nach oben. Dieter nahm den Zimmerschlüssel aus seiner Tasche und schloss die Tür auf. „Mann oh Mann, ich glaube, wir sind unter einem Glücksstern geboren.“ sagte er dabei. Sie zogen die nassen Sachen aus und duschten sich.

Sie legten sich auf das Bett und erzählten noch lange. Es war inzwischen 11:00. Tony ging es gar nicht gut. Er atmete kurz und schnell. „Tony, den Asthma macht mir Sorgen!“ bracht Nik heraus. „Ich weiss, ich fühle mich aber auch nicht sehr gut.“

Sie beredeten lange bis Nik den Einwand äußerte: “Vielleicht haben die Typen, die wir am Anfang vernichten sollten, Spitzel in der Leibwache von diesem Ankutmar.“ „Anders kann es ja gar nicht sein. Irgendjemand verhalf uns immer wieder zur Flucht, denn es war bestimmt kein Zufall, dass die Stahltür offen war.“ „Dass kann gut möglich sein denn so viel Glück kann man nicht auf einmal haben. Oder?“, fragte Tony, dem es inzwischen etwas besser ging. „Sicher nicht.“, erwiderte Dieter. „Ich frag mich aber, wie es zu dieser Verwechslung mit dem Flugticket gekommen sein mag. Sicherlich als ich diese zugeschickt bekam und irgendwer eine falsche Karte in den Briefumschlag gesteckt hat.“ „Das kann gut möglich sein. “sagte Nik.

Die Stunden vergingen und unsere Freunde gingen schlafen. Nachdem Dieter alle Ereignisse in seinem Tagebuch vermerkt hatte, löschte er das Licht und ging ebenfalls schlafen.


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