Der geheimnisvolle Maharadscha Teil 5


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Am nächsten Morgen, war Dieter als erster wach. Er weckte die anderen und sagte: “Wenn ihr nichts dagegen habt, gehe ich jetzt erst einmal Duschen. Ich habe in der Nacht ganz schön geschwitzt. Das solltet ihr auch tun, dann fühlt ihr euch wie neu geboren, glaubt mir!“ Nik und Tony befolgten Dieters Rat und begaben sich ebenfalls unter die Brause. Danach gingen sie gemeinsam zur Rezeption und fragten wie es um das Frühstück stünde. „Kann man wider im Hotel Speisen?“, fragte Dieter. „Ja, man hat das verdorbene entsorgt, die Küche gründlich gereinigt, desinfiziert und neue Lebensmittel besorgt. Man kann das Frühstück im Hotel einnehmen.“, erklärte der Angestellte.

Nik und Dieter bestellten sich das „Indische Frühstücksmenü“. Bei Tony, dem Morgenmuffel, kamen die Worte „Bohnen und Speck“ aus dem Mund. Nik und Dieter kicherten, als der Ober mit Kopfschütteln die Bestellung aufnahm. Das Menü beinhaltete: Reis, ein indisches Brot, so ähnlich wie Chiabatta und eine Creme aus Kokosnüssen auf Muse au Chocolat.

Nach dem Frühstück gingen sie auf ihr Zimmer zogen sich etwas leichteres an und verließen das Hotel um sich die Altstadt mit ihren Sehenswürdigkeiten anzusehen. In einer Häuserzeile waren besonders viele Läden. Sie hatten alle tolle und hübsch geschmückte Schaufenster. Die drei Freunde blieben kurz an einem dieser Schaufenster stehen, als ein Flugzeug über sie preschte. Nik, der Flugzeugfanatiker, sagte zu den anderen „ Wow eine C131“. Dieter meinte, „Zuhause donnern die einem schon den Kopf voll, und jetzt hier auch!“ Tony schaute sich auf der Straße einen Lollorossa- roten Sportwagen an, als gerade der Besitzer des Autos kam. Tony erschrak und trat einen Schritt vom Auto zurück. Der Besitzer, ein gut gekleideter Herr mittleren Alters, sagte „Keine Angst, mir passiert es oft, dass die Leute mein Auto anstarren!“ Es war ein seltenes Modell eines Ford- Sportwagens. Tony war überrascht, dass dieser Mann englisch konnte, da er nicht wie ein Engländer oder Amerikaner aussah. Während dessen schaute sich Dieter nach einem neuen Tagebuch um, da sein altes voll war. Nach kurzem Suchen, fand er in einem schon mindestens 70 Jahre alten Geschäft ein rotes Büchlein mit einem gezeichneten indischen Elefanten darauf im Schaufenster. Er betrat den Laden und fragte die mindestens genau so alte Verkäuferin nach dem Preis. Er kaufte es für ca. 200 Rupien. Der Laden hatte viele Schachtelegale, in denen, eine Menge von Hand gefertigte Dinge lagen. Er fand beim stöbern in einem solchen Regal einen schönen, langen und von Hand bemalten Bleistift, der eine Rupie kostete. „Wo haben sie denn diesen wunderschönen Bleistift her?“, fragte er die Verkäuferin. „Den habe ich selbst so verziert, indem ich mir Bleistiftrohstoffe, also ungefähr einen 1 Meter langen Bleistift in Stücke zersägt habe, verziert und bemalt habe.“ Just in dem Moment bewegte sich der Vorhang hinter der Ladentheke und Dieter schaute nach hinten. „Das war sicher nur meine Katze!“, lächelte die Frau. Dieter drückte ihr 7 Rupien in die Hand und die Frau wollte es zuerst nicht annehmen und bedankte sich aufrichtig.

Nachdem Dieter das Geschäft verließ, überlegte er kurz. Moment, dachte er. Da war doch eine Gestalt hinter dem Vorhang. Komisch. Nik fragte ihn, was er gekauft hätte. Dieter zeigte ihm das Büchlein und den Bleistift. „Hübsch!“, staunte Nik.

Nach dem Shopping, wollten die drei Freunde sich aufs Ohr hauen. Sie liefen zurück ins Hotel und Dieter warf in der Eingangshalle ein paar Postkarten in den Briefkasten. Nik äußerte ihren Essenswunsch für heute Abend und der Herr an der Rezeption meinte, er würde es der Küche sofort ausrichten. Sie würden angerufen werden wenn das Essen fertig wäre. Sie fuhren mit dem Aufzug nach oben und Dieter schloß die Tür auf. Sie legten sich auf das Bett und ruhten sich ein wenig aus.

Kurz vor sechs klingelte das Telefon. Es war die Rezeption. Sie sagte bescheid, dass das Essen gerichtet wäre. Nik bedankte sich und weckte die anderen. Tony fragte Nik, „Was hast du denn zu Essen bestellt?“ „Wart’s ab, Das ist eine Überraschung!“ Sie zogen sich an und gingen in den Speisesaal. Als Vorspeise kam Muse au Chocolat mit Kokoscreme. Es gab den bestellten Rose, ein Spezi, das Curryhühnchen für Dieter und Nik und das Schnitzel mit Pommes für Tony. „Der Wein hat ein sehr blumiges Aroma, was ist das denn für einer?“, fragte Dieter. „Ein 86er Sauvignon. Ich habe ihn an der Rezeption probiert, und mir gedacht, der passt zu dem Essen.“ „Da hattest du einen guten Geschmack!“ gab Dieter zurück. Als Nachtisch gab es eine Kokoscreme mit Vanilleeis. Dieter lies der Küche ausrichten, dass es ein sehr exquisites Mahl gewesen sei. Der Ober dankte und fragte ob sie sonst noch einen Wunsch hätten. „Nein Danke, alles bestens.“ antwortete Dieter. Sie tranken den Wein aus und gingen zur Rezeption. „Können sie und bitte noch eine Flasche von diesem 86er Sauvignon bringen?“, fragte Nik. „Selbstverständlich, der Page wird sie gleich bringen.“

Sie liefen gemächlich in ihr Zimmer um sich umzuziehen. Der Page klopfte und Nik vergewisserte sich, dass er es war. Dann öffnete er die Tür und nahm die Flasche entgegen. „Danke.“, sagte er und er Page erwiderte, „Noch einen schönen Abend. Übrigens, da haben sie einen sehr guten Wein gewählt.“ „Wissen wir, wir hatten ihn schon zum Essen heute Abend.“ „Ach so, na dann einen schönen Abend noch.“ Nik verschloss die Tür und fühlte. Er stellte die Flasche auf den Tisch und meinte „Wie wäre es, wenn wir jetzt noch einen Spaziergang machen würden, der Wein ist noch ein wenig zu kalt, da muss man noch eine Weile warten, bis er Zimmertemperatur hat.“ Von mir aus gerne.“ meinte Dieter. „Ich bin dabei!“ schwang sich Tony dazwischen.

Sie fuhren mit dem Aufzug nach unten und verließen das Hotel Richtung Garten. Der Spaziergang im Park des Hotels tat ihnen gut, vor allem, weil sie dabei prima den leckeren Gaumenschmaus verdauen konnten und frische Luft tanken konnten. Nik meinte, „Wenn wir es noch schaffen sollten, was ich auf jeden Fall glaube, das Tadsch Mahal in Agra zu besichtigen, werden wir dort einen ganzen Tag hängen bleiben.“ „Das glaube ich auch!“, gab Dieter zurück. „Tja, das wäre zu schön, wenn wir hier wohnen würden.“ schwärmte Tony. „Da hast du Recht, das wäre wirklich zu schön um wahr zu sein.“ lächelte Dieter.

Gegen 22 Uhr gingen sie auf ihr Zimmer zurück, Dieter schrieb in sein Tagebuch und vermerkte Tony’s Autogeschichte. Nik fühlte an der Flasche Wein und meinte, „Der ist jetzt warm genug, ich öffne ihn. Nik holte den Korkenzieher, schraubte ihn auf die Flasche und klemmte sich diese zwischen die Beine. Er zog am Korken an und zog ihn heraus. Tony holte drei Gläser aus dem Schrank und stellte sie auf den Tisch. Dieter schloss sein Tagebuch, legte es auf den Nachttisch, stand auf und setzte sich in einen Sessel. Nik goß den Wein in die drei Gläser und verteilte sie an Tony und Dieter. „Danke.“, sagte Dieter und roch noch einmal vorsichtig daran. Diesen Vorgang wiederholte er nochmals nachdem er das Glas ein wenig geschwenkt hatte, damit der Wein ein wenig Sauerstoff bekam. Dann probierte er. „Du hattest recht Dieter, das ist ein guter Jahrgang.“ „Ja,“, gab Tony dazu, „er muss aber auch erst die richtige Temperatur haben.“

Sie unterhielten sich noch ein wenig über den Wein und den Urlaub. „Tja, mal sehen, was wir morgen unternehmen.“, überlegte Nik, während er den letzten Schluck Wein trank.

Dieter legte seine Kleider auf den Sessel, lief ins Bad und duschte sich. Er war sehr verschwitzt. Danach zog er seinen Schlafanzug an und legte sich in sein Bett. Nach einigen Tagebucheinträgen, knipste er die Nachttischlampe aus und schlief kurz darauf ein.

Allmählich ging das Licht im ganzen Hotel aus.


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