Klarmachen zum (zurück)ändern

Ja, Bloggerkollege Johny Haeusler hat auf Spreeblick unter dieser Adresse einen Artikel über den allgemeinen Trend zum microblogging, bzw. zum wechsel von dem klassischen Blog zu Facebook & Co.

Ich muss sagen, damit hat man nicht unrecht. Auch Ich habe hier ja auch schon darüber geschrieben, dass Ich mittlerweile in fast 99,9 % Facebook & Twitter Abstinenz lebe und es mir damit deutlich besser geht.

Das Problem an der Sache ist wirklich das das Web in den letzten Jahren immer kurzlebiger geworden ist. Da werden Inhalte auf 140 Zeichen zusammengequatsch die nach einem Tag irgenwo im Servernirvana verschwinden und so gut wie nie mehr auffindbar sind.

Nicht anderester ist es mit Facebook. Wenn Ich mir ansehe was da den ganzen Tag für in Müll hin und her geteilt wird, wird mir schlecht. Das ist mittlerweile die Kindergarten-Bildzeitung auf Millionen Nutzer verteilt.

Ich kann nur aus eingener Erfahrung sagen das ein eigener Blog goldes wert ist. Hier ist man sein eigener Herr im Haus, kann (fast) alles tun und lassen was man will und keine Angst haben vor Bevormundung und Zensur. Die Möglichkeiten zu individuellen Entfaltung sind unendlich. Templates, Gestaltung, Design. All das was bei Facebook & Co. in ein standardisiertes Schema gepresst wird, das einem das Design aufzwingt und dessen Nutzer einer abgeht wenn sie Ihr Profilbild oder Ihren Header wechseln können. TÄGLICH! Boa, was für ein Gestaltungsspielraum.

Nein, da bin Ich doch lieber alleine mit meinen 5 Lesern die hier vielleicht mitlesen oder auch nicht. Da Problem unserer Zeit ist dass wir alle solch eine Geltungssucht entwickeln und fast nichts schlimmer ist als mit seiner Meldung im digitalen Nirvana zu verschwinden. Also schnell nochmal das Nietzsche Zitat teilen von dem wir denken dass er irgend so ein polnischer Großfürst war oder was auch immer, oder schnell nochmal das einemillionsiebenhundertfüfzigtausendsechshundertzweiungzwanzigste „Mein-Hund-liegt-im-Kinderwagen-und-hat-einen-Schnuller-im-Maul-Bild“ kommentieren. Und ja nicht da teilen vergessen!!!!

Vorallem leidet die Qualität darunter. Einiges mag ja zum Teil sehr witzig sein, doch die Masse am Mist wird immer unüberschaubarer. Als Ich das letzte mal in meine Timeline geguckt habe konnte Ich nicht eine sinnvolle Meldung finden.

Eine interessante Idee wäre doch eine Plattform mit einem standardisierten Verfahren, sagen wir um die RSS Feeds eines Blogs auszulesen, eine art Reader. Mit dem Unterschied dass dieser aufgebaut ist wie ein Soziales Netzwerk. Doch könnte man da keine Einträge verfassen, sondern eine Grundvorrausseztung wäre ein eigener Blog in dem die Artikel geschrieben werden. Mit einem Standard-Plugin in jedem beliebigen Blog von Blogger über WordPress und over-blog könnte man diesen Blog dann zu seiner Leseliste hinzufügen und dort die Artikel dann auch direkt kommentieren.

Das Problem an der Sache ist, das Facebook die Leute faul macht. 90% der Leute die Ich kenne die täglich aktiv im Netz unterwegs sind wissen nicht was ein RSS Feed ist. Ich finde das erschreckend. Und wie mein Vorredner richtig erkannt hat werden in 10 Jahren diese 90 % nicht mehr wissen was ein Link ist.

Mein Fazit das Ich ziehen kann: Die Blogger Gemeinde ist kaum noch mit der Social Networking Gemeinde zu vergleichen. Ich habe festgestellt dass auf der Seite der Blogbetreiber vielerorts noch eine ganz andere Wertigkeit für das geschriebene Wort vorhanden ist und dass man sich vorher Gedanken darum macht was man so alles in die Welt hinaus trägt.

Ich werde meinen Blog weiterhin betreiben und versuchen mich in Sozialen Netzwerken nur so viel wie nötig aufzuhalten.

Eines der Probleme habe Ich gestern wieder kennen gelernt. Ich wurde gefragt ob Ich zu einer Abschlussfeier kommen will. Die zweite Frage war „Guckst du in Facebook?“ Ich verneinte und gab meine E-Mail Adresse und wurde seltsam angeschaut. Ein Moment der mich zum nachdenken angeregt hat. Mal gespanmnt, ob eine Mail kommt…..

 

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