Artikel über die nicht-Traurigkeit von tot in der Wohnung liegenden Rentnern

Gerade eben bin Ich mal wieder über “so einen”-Artikel gestolpert. 

“So einen”-Artikel, bei dem alle die Ich so kenne wieder in den Floskelmodus verfallen: Schlimm das alles heutzutage, man kennt seine Nachbarn gar nicht mehr, früher hätt’s das nicht gegeben, usw.

In dem speziellen Fall ging es darum, dass ein Betrüger einen einsamen Rentner ermordet und eingefroren hat, um dessen Rente zu kassieren, da er selber in finanziell prekärer Lage war. Ca. 10 Jahre lang ist das niemandem aufgefallen. 

Das hier ist jetzt natürlich ein (mehr …)

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Der war wohl besoffen…

… der diesen Artikel bei ebay eingestellt hat.

Ein seit sechzehn Jahren abgelaufenes Becks-Bier, das aus Versehen in eine individualisierte Flasche mit eigener Flaschenform der Wende Brauerei abgefüllt wurde. 

Und das zum Schnapperpreis von gerade mal 5.000 €.

Der hat doch Lack gesoffen. 

Mir sind in der letzten Zeit immer mal wieder solche Kuriositäten des Alltags (Fehlproduktionen, Verpackungen mit Fehlfarben, usw.) auf ebay über den Weg gelaufen, die zu unverschämten Preisen eingestellt wurden. 

Ich hab mich da dann immer gefragt: Wer kauft sowas zu diesem Preis (mehr …)

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Überblick behalten

Ich bin dieser Tage dabei, nachdem Ich meine Umzugskisten soweit sortiert habe, dass alles was zusammen gehört mehr oder weniger auf einem Haufen ist, die ca. 45 Kisten mit Büchern die Ich von meinem Opa geerbt habe und die seit ca. anderthalb Jahren unten in meinem Hausflur stehen, nach oben zu tragen, durchzusehen und mir einen Überblick zu verschaffen. 

Bisher hab Ich so schon über 1.000 Druckwerke von Opa in der Hand gehabt. Mit meinen geschätzt 2.500 Büchern, den vielleicht 200 – (mehr …)

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Deutschland, ein Wintermärchen Caput 11 (Neuveröffentlichung)

CAPUT XI
Das ist der Teutoburger Wald,
Den Tacitus beschrieben,
Das ist der klassische Morast,
Wo Varus steckengeblieben.
Hier schlug ihn der Cheruskerfürst,
Der Hermann, der edle Recke;
Die deutsche Nationalität,
Die siegte in diesem Drecke.

Wenn Hermann nicht die Schlacht gewann,
Mit seinen blonden Horden,
So gäb es deutsche Freiheit nicht mehr,
Wir wären römisch geworden!

In unserem Vaterland herrschten jetzt
Nur römische Sprache und Sitten,
Vestalen gäb es in München sogar,
Die Schwaben hießen Quiriten!

Der Hengstenberg wär ein Haruspex
Und grübelte in den Gedärmen
Von Ochsen. Neander wär ein Augur
Und schaute nach Vogelschwärmen.

Birch-Pfeiffer söffe Terpentin,
Wie einst die (mehr …)

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Deutschland, ein Wintermärchen Caput 10 (Neuveröffentlichung)

CAPUT X
Dicht hinter Hagen ward es Nacht,
Und ich fühlte in den Gedärmen
Ein seltsames Frösteln. Ich konnte mich erst
Zu Unna, im Wirtshaus, erwärmen.
Ein hübsches Mädchen fand ich dort,
Die schenkte mir freundlich den Punsch ein;
Wie gelbe Seide das Lockenhaar,
Die Augen sanft wie Mondschein.

Den lispelnd westfälischen Akzent
Vernahm ich mit Wollust wieder.
Viel süße Erinnerung dampfte der Punsch,
Ich dachte der lieben Brüder,

Der lieben Westfalen, womit ich so oft
In Göttingen getrunken,
Bis wir gerührt einander ans Herz
Und unter die Tische gesunken!

Ich habe sie immer so liebgehabt,
Die lieben, guten (mehr …)

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Deutschland, ein Wintermärchen Caput 9 (Neuveröffentlichung)

CAPUT IX
Von Köllen war ich drei Viertel auf acht
Des Morgens fortgereiset;
Wir kamen nach Hagen schon gegen drei,
Da ward zu Mittag gespeiset.
Der Tisch war gedeckt. Hier fand ich ganz
Die altgermanische Küche.
Sei mir gegrüßt, mein Sauerkraut,
Holdselig sind deine Gerüche!

Gestovte Kastanien im grünen Kohl!
So aß ich sie einst bei der Mutter!
Ihr heimischen Stockfische, seid mir gegrüßt!
Wie schwimmt ihr klug in der Butter!

Jedwedem fühlenden Herzen bleibt
Das Vaterland ewig teuer –
Ich liebe auch recht braun geschmort
Die Bücklinge und Eier.

Wie jauchzten die Würste im spritzelnden Fett!
Die Krammetsvögel, (mehr …)

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Deutschland, ein Wintermärchen Caput 8 (Neuveröffentlichung)

CAPUT VIII
Von Köllen bis Hagen kostet die Post
Fünf Taler sechs Groschen preußisch.
Die Diligence war leider besetzt,
Und ich kam in die offene Beichais‘.
Ein Spätherbstmorgen, feucht und grau,
Im Schlamme keuchte der Wagen;
Doch trotz des schlechten Wetters und Wegs
Durchströmte mich süßes Behagen.

Das ist ja meine Heimatluft!
Die glühende Wange empfand es!
Und dieser Landstraßenkot, er ist
Der Dreck meines Vaterlandes!

Die Pferde wedelten mit dem Schwanz
So traulich wie alte Bekannte,
Und ihre Mistküchlein dünkten mir schön
Wie die Äpfel der Atalante!

Wir fuhren durch Mühlheim. Die Stadt ist nett,
Die Menschen still (mehr …)

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Deutschland, ein Wintermärchen Caput 7 (Neuveröffentlichung)

CAPUT VII
Ich ging nach Haus und schlief, als ob
Die Engel gewiegt mich hätten.
Man ruht in deutschen Betten so weich,
Denn das sind Federbetten.
Wie sehnt ich mich oft nach der Süßigkeit
Des vaterländischen Pfühles,
Wenn ich auf harten Matratzen lag,
In der schlaflosen Nacht des Exiles!

Man schläft sehr gut und träumt auch gut
In unseren Federbetten.
Hier fühlt die deutsche Seele sich frei
Von allen Erdenketten.

Sie fühlt sich frei und schwingt sich empor
Zu den höchsten Himmelsräumen.
O deutsche Seele, wie stolz ist dein Flug
In deinen nächtlichen Träumen!

Die Götter erbleichen, wenn (mehr …)

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Deutschland, ein Wintermärchen Caput 6 (Neuveröffentlichung)

CAPUT VI
Den Paganini begleitete stets
Ein Spiritus familiaris,
Manchmal als Hund, manchmal in Gestalt
Des seligen Georg Harrys.
Napoleon sah einen roten Mann
Vor jedem wicht’gen Ereignis.
Sokrates hatte seinen Dämon,
Das war kein Hirnerzeugnis.

Ich selbst, wenn ich am Schreibtisch saß
Des Nachts, hab ich gesehen
Zuweilen einen vermummten Gast
Unheimlich hinter mir stehen.

Unter dem Mantel hielt er etwas
Verborgen, das seltsam blinkte,
Wenn es zum Vorschein kam, und ein Beil,
Ein Richtbeil, zu sein mir dünkte.

Er schien von untersetzter Statur,
Die Augen wie zwei Sterne;
Er störte mich im Schreiben nie,
Blieb ruhig stehn in der (mehr …)

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Deutschland, ein Wintermärchen Caput 5 (Neuveröffentlichung)

CAPUT V
Und als ich an die Rheinbrück‘ kam,
Wohl an die Hafenschanze,
Da sah ich fließen den Vater Rhein
Im stillen Mondenglanze.
»Sei mir gegrüßt, mein Vater Rhein,
Wie ist es dir ergangen?
Ich habe oft an dich gedacht
Mit Sehnsucht und Verlangen.«

So sprach ich, da hört ich im Wasser tief
Gar seltsam grämliche Töne,
Wie Hüsteln eines alten Manns,
Ein Brümmeln und weiches Gestöhne:

»Willkommen, mein Junge, das ist mir lieb,
Daß du mich nicht vergessen;
Seit dreizehn Jahren sah ich dich nicht,
Mir ging es schlecht unterdessen.

Zu Biberich hab ich Steine verschluckt,
Wahrhaftig, sie (mehr …)

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