Am Samstag war Ich zum ersten mal seit bestimmt 9 Jahren mal wieder “uff de Kerb”. Für alle Nicht-Pfälzer: Ich war auf dem Jahrmarkt.
Seit Ich in Dresden wohne, hab Ich das nicht mehr gemacht. Einerseits weil die dresdener Kerwe laut meinem Eindruck wesentlich kleiner ist als die Kaiserslauterer (Ich weiss nicht ob das im Osten nicht so eine grosse Tradition hat wie im Westen), andererseits war das immer so ein Kindheits-Gemeinsamkeits-Ding. Man ging mit den Eltern, bzw. dem Onkel hin. Man bummelte durch die Gassen, fuhr Riesenrad oder Break Dance. Als Kind durfte man zum Ponyreiten oder “Reitschul fahre” (Kinderkarussell). Gerne auch fuhr Ich mit dem Kettenkarussell oder mit der Schiffschaukel (hab Ich dieses Jahr gar nicht gesehen). Kennt jemand noch das schöne alte Wort “Schiffschaukelbremser”?
Auf der Lauterer Kerb hab Ich mein vermutlich zweites Bier in meinem Leben getrunken. Das erste war ein Colabier im Alter von 16, als Ich nach der 9. Klasse dachte Ich werde nicht in die 10. versetzt. Das zweite auf eben jeder Kerwe, als Ich mit meinem Onkel, meinem Cousin und meiner Cousine dort war und mein Onkel mir im Bierzelt einfach ein Bier gekauft und hingestellt hatte, weil er nicht wusste, dass Ich keinen Alkohol trinke. Geschmeckt hat das nicht gerade und Ich glaube die Hälfte hab Ich stehen lassen. Da war Ich glaube Ich so 18 oder so? Ich weiss es nicht mehr.
Ich erinnere mich daran wie wir mit der gesamten Familie im “Gigerlas Lössel” total überteuerte Grillhähnchen gegessen haben, wie es Zuckerwatte, Magenbrot, türkischen Honig und gebrannte Mandeln gab. Crepes und Bratwurst. Wie wir mit der halben Familie, vorallem mit Papa damals immer “uff die Kerb” gegangen sind. Das weckt ein paar schöne Kindheitserinnerungen.
Leider muss Ich aber auch zugeben, dass die Tatsache, dass Ich alleine ging schon ein wenig traurig war. Mama hat da nicht so den Spass daran, sie ging früher immer nur mir zu Liebe mit. Mein Papa und mein Onkel sind tot und meinen Cousin hab Ich nicht gefragt. Vielleicht mach Ich das bei der Mai-Kerb.
Gefreut hab Ich mich auch über “e Härtings-Frikadell”, also eine Frikadelle vom Pferdemetzger. Auch so eine Geschmacks-Erinnerung aus meiner Kindheit.
Zugeben muss Ich aber auch, dass die Preise, die ja auf der Kerwe schon immer gesalzen waren, mittlerweile noch extremer sind. Eine Frikadelle kam glaube Ich auf 3,50 €, eine Bratwurst genauso. Den Preis vom Crepes weiss Ich nicht mehr, aber 0,65 € für einen Mohrenkopf war noch annehmbar. Die gebrannten Mandeln waren mir mit 3-4 € glaube Ich für 100 g doch zu teuer, so gerne Ich sie auch esse…
Montag Abend war Ich dann noch mal da um mir das Feuerwerk anzusehen. Nichts besonderes, gehört aber traditionell irgendwie dazu. Ein Fahrgeschäft bin Ich nicht gefahren, alleine macht das eh keinen Spass. Auf so eine Runde “Boxauto” oder Riesenrad, Break Dancer oder Musik-Express hätte Ich ja schon lust gehabt…