Verschwimmende Grenzen

Die Idee zu diesem Artikel liegt schon einige Monate in meiner “könnte man mal darüber bloggen”-Schublade.

Nachdem Ich dann heute diesen Tweet…

… abgesetzt hatte und Ich eben wieder über diesen Entwurf gestolpert bin, dacht Ich mir: Lass doch mal einen Artikel dazu schreiben.

Ja, mir ist in den letzten Monaten, vor allem seit Ich coronabedingt im Homeoffice bin, immer öfter aufgefallen, dass Ich, meistens online, über ein Thema stolpere und mir dann denke: Da hast du doch die Tage mit jemandem darüber gesprochen. Wenn Ich dann aber rekapituliere, mit wem Ich in letzter Zeit, mündlich oder fernmündlich, Kontakt hatte, ist da meistens keiner dabei bei dem das passen könnte.

Dann fällt mir oft ein: Ja, da hast du wohl mal wieder ein “Selbstgespräch” mit dir geführt. 

Das passiert bei mir, nicht nur seit Corona aber von da an mehr als vorher, öfter als man denkt. Ich hatte hier im Blog ja irgendwann mal darüber geschrieben dass Ich (eher weniger als mehr) freiwillig die siebte Klasse wiederholt hatte, was die Beendigung aller meiner bis dahin geschlossenen Freundschaften zur Folge hatte, wovon Ich mich ja bis heute nicht wieder erholt habe. Das heisst Ich war in meiner Jugend (und bin es auch heute noch) oft alleine. Das an sich macht mir eigentlich nicht viel aus, Ich hab mich in meinem Leben als “Eigenbrötler” eingerichtet und zurechtgefunden. Doch wahrscheinlich liegt es daran, dass Ich meinen “imaginären Freund” den Ich in meiner Kindheit hatte (den aber auch Ich nicht gesehen habe, er war nur eine nicht vorhandene, unsichtbare Person, mit der man sich unterhalten konnte), nach und nach in meinem Erwachsenenleben zu einem “Ding” transformiert habe das “verschiedene Gestalten” annehmen kann. Ich stelle mir dann oft vor, dass Ich mit bestimmten Personen Sachverhalte diskutiere oder bespreche. So habe Ich heute Morgen z. B. Herrn. Dr. Drosten erklärt wie meine Nudeln mit Parmesan, Erbsen und Schwarzwälder Schinken zubereitet werden (fragt bitte nicht wie es dazu kam!). 

Doch sowas gibts öfter bei mir. Ich lese irgendeine Nachricht, sehe ein Video mit einer bekannten Persönlichkeit oder mir kommt in den Sinn: Wie würde Person X aus meinem Umfeld denn über Thema Y denken? Und dann erkläre dieser Person meine Ansicht zu diesem oder jenem Thema und “wir” diskutieren dass dann. 

Schon irgendwie spooky, jetzt wo Ich das hier so niederschreibe. Wenn man das so liest könnte man mich glatt für bekloppter halten als Ich es tatsächlich bin. Aber, keine Angst: Ich hab keine Stimmen im Kopf die mir befehlen “Du musst jetzt töten!” oder so, versprochen!

Dennoch, die Abstände werden kürzer in denen dieses “War das ein Gespräch oder ein Selbstgespräch?”-Phänomen häuft sich in den letzten Monaten. Mit Sicherheit hat das was damit zu tun, dass Ich nun schon über einen so langen Zeitraum alleine zu Hause im Homeoffice bin.

Daher geniesse Ich auch jede Minute die Ich hier bei meiner Mutter bin im Moment…

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