Abnehmen

Als Ich mal eben beim Sash aus Berlin mal wieder reingesehen habe musste Ich fest stellen dass Ich mit dem lesen der vielen Blogs an denen Ich mal interessiert war ziemlich un-auf-dem-laufenden-sein bin (Was für ein Satzkonstrukt!).

Ja, das abnehmen. Das ist bei mir auch in den letzten Wochen und Monaten immer mal wieder ein Thema gewesen. Leider nicht von meiner Seite aus.

Peter hatte immer mal wieder damit angefangen und meinte: „Ja willst du nicht mal abnehmen? Versuchs doch wenigstens mal!“ Und so weiter, usw.

Das ganze geht mir immer wieder ziemlich auf den Keks muss Ich zugeben. Seit Ich hier nach Dresden gezogen bin bewege Ich mich ja schon mehr als zu Hause in Kaiserslautern und Ich merke ja auch dass es mir gut tut. Wenn Ich nicht gerade krank bin oder das Wetter schlecht ist oder Ich gerade keine andere Ausrede finde fahre Ich ja sogar Fahrrad! Das will bei mir ja schon was heissen!

Nein, aber im Ernst. Ich habe in den letzten, ja, Ich will mal sagen drei, vier Jahren mein Gewicht um grob geschätzte 50 Kilo auf nun irgendwas zwischen 130 und 150 KG erweitert. Das ist ne menge bei 168 cm (steht zumindest so im Ausweis).

Mir ist es aber im Moment wichtiger meine allgemeine Fitness ein wenig besser in den Griff zu kriegen als abzunehmen. Mit meinem Gewicht habe Ich an sich kein Problem. Im Gegenteil, Ich kann mich was das angeht ziemlich schlecht einschätzen. Ich habe im Moment „gefühlte“ 100 Kilonen auf der Waage, von daher fühle Ich mich mit dem was Ich mit mir herumschleppe eigentlich ganz wohl.

Was mir auch auf den Geist geht ist diese ewige Scheiss Gesundheitsdiskussion. „Nimm doch ab oder willst du einen Herzinfarkt kriegen?“ sind so die Sprüche die am meisten nerven.

Ich habe mich mittlerweile damit abgefunden in einer Leistungsgesellschaft zu leben in der die die besseren Jobs bekommen die besser aussehen bei gleicher Qualifikation. Auch der Sport- und Schlankheitswahn prallt an mir ab wie Regen auf nem gewachsten Auto. Ich will nicht wie alle sein, Ich will mich wohlfühlen, sonst nichts!

Dinge die mir auffallen sind z. B. dass ich mit 140 KG kein „normales“ Bett bekomme. Hallo! Was ist an 140 KG „abnormal“? Dass Ich in verschiedenen Läden nur Kleider bis XL bekomme, OK (Ich brauche zwischen 4 und 6 XL). Doch dass mir Leute beim Vorstellungstermin für einen BÜROJOB! sagen dass sie Bedenken wegen meiner körperlichen Verfassung haben! HALLO! Gehts noch? Sowas bringt mich auf die Palme.

Warum kann die Welt nicht Andere Menschen so lassen wie sie Sind. Ich wurde von meinem Elternhaus aus mit einem sehr grossen Toleranzverständnis ausgerüstet und habe dies im laufe der Jahre kontinuierlich ausgebaut. Ich hasse diese fingerzeigenden Idioten die über andere lästern weil Sie angeblich zu dick, zu hässlich, zu nicht-in-ihr-Denkmuster-passend sind.

Ein wenig mehr Toleranz gegenüber der persönlichen Entfaltungsfreiheit täte unserer Gesellschaft gut.

Und fangt mir bloss nicht damit an dass die Krankenkassenbeiträge so hoch seien weil die Dicken so oft krank sind! Da hörts dann aber echt auf!

2 Comments

Filed under Gedanken

2 Responses to Abnehmen

  1. Die fehlende Akzeptanz übergewichtiger Menschen in unserer Gesellschaft ist ein riesiges Problem.

    Da gerade viele übergewichtige auch mit Depressionen und Frust zu kämpfen haben ist das ganze ein Teufelskreis den man nur sehr schwer durchbrechen kann.

    • Das stimmt. Viele Übergewichtige die Ich bisher kennen gelernt habe hatten mangelndes Selbstbewusstsein.

      Gut, das habe Ich auch, nur bei mir rührt es woanderster her. Das hatte Ich schon bevor Ich dick wurde.

      Vielen Dicken sieht man die Last auf Ihren Schultern sprichwörtlich an. Man merkt wie Sie die Blicke auf sich ziehen.

      Wenn Ich an meine Oma denke, sie kam aus einer Familie mit vielen Übergewichtigen. Ihr Leben lang hatte sie Angst dass sie von meinem Opa verlassen wird wenn sie zunimmt, hatte immer sehr wenig gegessen und war eigentlich leicht untergewichtig. Über Übergewichtige hatte Sie sich immer lustig gemacht und gelästert.

      Das sind Probleme mit vielen Gesichtern. Man kann das nicht alles über einen Kamm scheren.

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