Immer wenn Ich an diesem Briefkasten vorbeikomme muss Ich an meine Zeit in der Fahrschule denken.
Warum? Weil das der Parkplatz ist an dem in Kaiserslautern die Fahrprüfungen beginnen und enden. So auch meine beiden.
Aber eines nach dem anderen.
Es war das Jahr 2005. In der Mitte des Jahres hatte Ich nach einem Jahr Berufsvorbereitung in einer Stadt namens Kusel, genauer gesagt dort in einem Ausflugslokal mitten in der tieften Pampa von wo es 10 km bis in den nächsten Ort sind, einen Ausbildungsplatz als Koch gefunden.
Vorher hatte Ich Theoriestunden gehabt und als die Ausbildung anfing nun also auch Praxisstunden.
Das Problem an so einer Ausbildung als Koch sind nun aber mal die sehr unregelmäßigen Arbeitszeiten. Diese sind eben täglich wechselnd und im Normalfall bekommt man Sonntags bescheid gesagt wie der Plan für die nächste Woche aussieht.
Entweder hatte Ich Teilschicht, das heißt von 10 – 2 am Mittag und von 6 – open End am Abend. Oder Ich hatte Mittagsschicht von mittags um 12 bis abends um 9.
Mein Fahrlehrer hatte eine Fahrschule mit Filialen hier in den Orten um Kaiserslautern und einer Filiale in einem Ort bei Kusel, genauer gesagt in Rothselberg oder so ähnlich.
Das hieß dass Ich an meinen Freien Tagen, meistens Montag und Dienstag, in Kaiserslautern in die Theorie ging und unter der Woche Fahrstunden hatte. Also 1 Stunde die Woche, vielleicht, manchmal auch weniger.
Als Ich nach drei Monaten die Stelle dort verlor habe Ich ein paar Wochen später in Kaiserslautern in einem Ausflugslokal an der Gartenschau einen Lehrplatz gefunden den Ich bis fast zum Schluss meiner nicht beendeten Ausbildung behielt.
Dort waren die Arbeitszeiten genauso, also auf dem Papier, in Wirklichkeit kloppten Wir tausende von unvergüteten oder abgegoltenen Überstunden.
Das Problem war dann dass Ich entweder morgens um 8 Fahrstunde hatte, womöglich hatte Ich Abends bzw. nachts noch bis ein, zwei drei oder länger in der Küche gestanden. Da kann man sich denken wie konzentriert Ich da war.
Ausserdem gingen die Stunden in dem selben Tempo weiter wie bisher, mal eine Stunde die Woche dann mal wieder eine Woche keine usw.
Irgendwann wurde der uns, also mir, meiner Mama und meinem Papa die den Spass zahlten zu bunt. Das ganze zog sich am Ende über fast 2 Jahre hin bis Ich den Lappen hatte. Ich wechselte die Fahrschule, mit dem Glück dass Ich aus Kulanz nicht noch einmal eine Aufnahmegebühr zahlen musste.
Die Fahrschule in der Ich dann war hatte nur einen Fahrlehrer. Der nahm immer nur so viele Schüler an dass er sie auch zügig durch die Prüfung brachte.
Von da an hatte Ich zwei, drei viermal die Woche Fahrstunde. Autobahn, Überland usw.
Alles ging viel schneller, was nicht heisst dass Ich den Lappen früher gehabt hätte.
Die Theorie schaffte Ich im dritten Anlauf! Irgendwie hatte Ich da kein Händchen dafür und beim letzten mal hätte Ich keinen Fehlerpunkt mehr haben dürfen!
Danach wurden die Fahrstunden verstärkt in Angriff genommen.
Bei meiner ersten Prüfung lief alles Super. Keine Vorfahrt missachtet, alle Regeln befolgt usw. Nur einmal wollte Ich verkehrt herum in eine Einbahnstraße. Das war keine so gute Idee. Noch heute heb Ich den Piepston im Ohr als mein Fahrlehrer auf die Bremse trat. Verdutzt schaute Ich Ihn an und er zeigt nur auf dieses riesengrosse rote Schild mit einem weissen Balken. Prüfung beendet.
Beim zweiten mal liefs besser. Alles richtig gemacht. Ich hatte aber auch Glück, mein Prüfer war eigentlich schon im Ruhestand und machte das nur Aushilfsweise nebenher weil der TÜV zu wenig Prüfpersonal hatte. Er erzählte die ganze Zeit mit meinem Fahrlehrer, augenscheinlich kannten Sie sich schon länger. Mein Fahrlehrer war damals auch schon über 60.
Nach knapp einer Dreiviertelstunde kamen wir zurück und Ich musste aussteigen und warten. Der Prüfer redete kurz mit meinem Fahrlehrer, stieg aus und kam auf mich zu. Er übergab mir meinen “Lappen” und drückte mir die Hand. Ich konnte es kaum glauben. Auch mein Fahrlehrer gratulierte mir.
Danach rief Ich meine Eltern an und Mama holte mich ab.
Mir fiel ein riesen Stein vom Herzen.
Im Anschluss durfte Ich mit unserem Auto nach hause fahren. Ich kennte es ja schon ein wenig vom Übungsplatz. Auf dem Messeplatz in Kaiserslautern machte Ich den einen oder anderen Bremstest da Ich mir doch noch ein wenig unsicher war, kam aber unfallfrei und glücklich nach hause.
Am Ende hatte Ich glaube Ich weit über 100 Fahrstunden. Mein Führerschein hat mich, oder besser gesagt meine Eltern mehr als 6500 € gekostet. Für ein Auto war dann kein Geld mehr da.
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