Wohnung oder Baustelle?

Meine Mutter hat mich eben kurz besucht und dabei eine gute Stunde von der Arbeit abgehalten.

Sie suchte irgendwelche Sommerhosen, die Ich wohl vor ein paar Wochen aus einem Schrank hier in dem Zimmer in dem Ich schlafe und arbeite rausgenommen und in irgend einen Sack oder in irgend eine Kiste gepackt habe. 

Ich kann mich noch daran erinnern, dass Ich diese Sachen vor ein paar Wochen aus diesem Schrank genommen und irgendwo rein gemacht habe, aber Ich kann mich nicht mehr erinnern, wass dann damit passiert sein soll. 

Entweder hat unser Mieter Sie schon zu Mama gefahren oder sie liegen irgendwo hier im Haus, entweder auf dem Dachboden in Mamas altem Schlafzimmer oder im Wintergarten oder sonstwo. Leider gab es nur eine “Mama-Suche, was bedeutet: Ich gehe in ein Zimmer, sehe das gesuchte nicht und behaupte es sei verschwunden. Tja, dann muss man wohl mal genauer suchen und sich durch die Berge von Klamotten und Schuhen wühlen, die da oben im Schlafzimmer liegen…

Keine Ahnung.

Aber: Das Haus frisst nichts, ist so ein alter Spruch von uns der sich bisher noch fast immer bewahrheitet hat. 

Die werden sich also schon irgendwann finden, wenn vielleicht auch nicht mehr diesen Sommer…

Anyway. 

Jedenfalls meckerte meine Mutter, wie es denn hier aussehe, in Ihrem schönen Wintergarten und in Ihrem Esszimmer und überhaupt und sowieso. Und ausserdem habe Sie es ja gewusst, dass wenn Ich hier ein- und Sie hier auszieht, dass das alles ein Chaos gibt, weil der Philipp ja so ein Schlamper sei der keine Ordnung halten könne und so weiter und so fort. 

Nunja, was soll Ich dazu sagen?

Ja, Ordnung ist hier im Moment wirklich nicht viel. Das liegt aber daran, dass Ich das hier eher weniger als eine Wohnung betrachte sondern mehr als eine Baustelle, in der man auch wohnen kann. 

Überall sind hier eben im Moment noch Dinge an Orten gelagert, an denen Sie nicht hingehören, weil der Ort wo Sie irgend wann einmal hin sollen erst renoviert werden muss. 

So liegt das Esszimmer und teilweise auch das Wohnzimmer nun teilweise voll mit Büchern ud Zeitschriften, die irgendwann mal in die mein Büro bzw. meine Bibliothek sollen. 

So liegt der Wintergarten im Moment voll mit Werkzeug, das irgendwann ganz am Ende wenn alles fertig ist in den Raum gebracht werden soll, der dann mal eine Werkstatt sein soll und der im Moment aber eine vollgemüllte Rumpelkammer ist, die Ich nicht brauche und daher erst relativ am Ende meiner Renovierungsarbeiten angehen werde. 

Jedes mal und wirklich jedes mal und ohne Ausnahme wenn meine Mutter hier her kommt um Sachen zu holen sagt Sie mir, Ich solle doch bitte endlich mal die Weihnachtsdeko im Wintergarten wegräumen. Jedes mal! Das lässt mich mittlerweile ernsthaft an Ihrem Verstand zweifeln. Was interessiert mich diese Scheiss Weihnachtsdeko. Ist doch egal ob die nun in der Ecke auf dem Tisch liegt oder im Schrank an den Ich nicht rankommen, weil er zugestellt ist. Hrmpf…

Ausserdem sehe die Küche ja genau so schlimm aus, wie Sie befürchtet habe. 

Nunja, das könnte aber auch daran liegen dass wir heute Mittwoch haben und nicht Sonntag. Es ist nämlich so, dass Ich unter der Woche absolut keine Hausarbeit mache. 

Wenn Ich unter der Woche koche, dann schwenke Ich die Sachen höchstens ab so dass sie nicht gammeln und stelle sie beiseite, damit Ich sie dann am Samstag in die Spülmaschine packen kann. Es ist dann nicht ungewöhnlich, dass Ich an einem Samstag drei mal die Spülmaschine anstelle. Samstag ist nämlich seit Ich hier wohne mein “Haushaltstag” an dem dann immer alles geputzt und gewischt wird, was bisher immer recht gut klappte. 

Es ist nämlich so, dass Ich, seitdem Ich 1997 hier in die Wohnung meiner verstorbenen Grosseltern im Haus meiner Eltern eingezogen bin (ja, Ich hatte bereits mit 10 Jahren meine eigene 2-Z-B-Wohnung! Küche kam dann so mit 20 dazu.), versucht habe, das Ordnung halten zu lernen. Über 25 Jahre habe Ich versucht, da wo Ich wohne Ordnung zu HALTEN um dann am Ende weniger Ordnung MACHEN zu müssen und seit 25 Jahren klappt das nicht. 

Das ist wie wenn du einem über 20 Jahre lang versuchen würdest das Fahrradfahren beizubringen. Irgendwann muss man dann einfach auch einmal einsehen, dass es vielleicht nicht klappt. 

Daher fahre Ich hier in meiner Wohnung nun eine art Minimalprinzip. Das bedeutet, dass Ich die Wohnung so einrichten werde, dass Sie einfach zu reinigen ist. Dazu gehört zum Beispiel, dass Ich ausser Möbeln keine Dinge auf den Boden stelle. Keine Bodenvasen, keine Zeitungsständer, keine Zwiebeltöpfe, keine Schirmständer und so weiter. Denn jedes Ding, das Ich anheben muss um darunter sauber zu machen ist eine Hürde die mich potenziell davon abhält dort zu putzen. 

Ein anderer Punkt ist dass ich z. B. keinen Nippes auf der Küchenarbeitsplatte stehen habe. Bei meiner Mutter war die vollgestellt mit Tinnef: Einer Waage, einer Teebox, Zuckerdose, Spaghettispender, Kochlöffelbehälter und so weiter und so fort. Auf meiner Arbeitsplatte steht ein Toaster, ein Wasserkocher und ein Frittiertopf (und im Moment 2 Packungen Toast und 6 Dosen Ravioli, weil meine Vorratsschränke voll sind und Ich da erst neuen Stauraum durch Schrankneubau schaffen muss). Sonst nichts. Denn: Wenn Ich keinen Tinnef von der Arbeitsplatte abräumen muss, dann putzt es sich auch viel leichter. 

Aber zurück zu den Renovierungen. Ich habe am vorletzten Wochenende mein altes Schlafzimmer so gut wie leer geräumt. Das war vollgestopft mit alten Möbeln von einem Vereinsheim, das Ich hier in meinem Haus habe. Da Ich mich davon nicht trennen konnte, hab Ich die Sachen nun sehr ordentlich auf dem Dachboden verstaut. Ich hab Sie so eingelagert, dass alles so wenig wie möglich Platz beansprucht. 

Leider ist es um meine Fitness ja nicht so dolle bestellt. Deswegen mache Ich es im Moment so, dass Ich die Sachen die nach oben müssen, an die Treppe stelle und jedesmal wenn Ich dann eh nach oben laufen muss um z. B. auf die Toilette zu gehen nehme Ich was mit. 

Mein Plan ist es zumindest, das nun fast leere Zimmer bis September, wenn der Umzugswagen kommt, so zu renovieren (Tapezieren, streichen, Teppich verlegen), dass Ich meine Kisten mit den Büchern, den Ordnern und den Zeitschriften da reinstellen kann. Irgendwann werden dann da mal Regale gebaut, wo das dann alles reinkommt. 

Wenn Ich das Zimmer renoviert habe, kann ich z. B. auch die Bücher die jetzt das Esszimmer und das Wohnzimmer ver-un-ordnen da rein packen und kann dann da Ordnung machen. 

Ich vergleiche das immer mit so einem Schiebepuzzle, wo man zuerst in der eine Ecke Platz machen muss um dann dort Sachen in geordneter Weise unterzubringen die im Moment wo anders lagern um dann im Anschluss diese neu frei gewordene Ecke zu renovieren und mit Dingen zu füllen, die wieder woanders liegen. So habe Ich es ja jetzt mit dem Dachboden gemacht. Ich habe die alten Klamotten die dort von Mama lagen in Ihr Schlafzimmer gelegt, so dass Sie die da dort in Ruhe aussortieren kann. den frei gewordenen Platz hab Ich mit den Tischen und Stühlen aus meinem Schlafzimmer gefüllt und dort geht es nun wie oben beschrieben weiter. 

Doch muss Ich eben auch mit meiner Energie haushalten. Es ist nunmal so, dass Ich bei jeder Bewegung meine ca. 175 Kilo mit mir mit bewegen muss. Und wenn dann da viel Zeug die Treppe rauf zu tragen ist, dann dauert das eben seine Zeit weil Ich viel und oft Pause machen muss. Das was ein anderer da vielleicht in zwei Stunden hochträgt, dauert dann bei mir drei Tage. Aber so ist es nun mal eben. 

Meine Prognose ist es im Moment nicht vor Ende 2024 mit allem fertig zu sein. Das ist das Ziel das Ich mir im Moment gesteckt habe. 

Denn, es ist ja auch so, dass solche Renovierungen Geld kosten. Um meine ganzen Bücher und Akten und Zeitschriften unter zu bringen muss Ich viel Holz kaufen um Regale zu bauen. Ich muss Tapeten und Teppichboden kaufen der Geld kostet. Und im Moment zahle Ich ja auch noch jeden Monat 470 € Miete in Dresden. 

Daher geht das nun step by step, eines nach dem anderen. 

Aber, Ich bin doch sehr zuversichtlich, dass Ich das hinbekomme und am Ende ein schönes Haus hier habe in dem Ich all meine 7(0.000) Sachen ordentlich und pflegeleicht unterbringen werde. 

Wartets mal ab, Ihr Zweifler, Ich werds euch schon zeigen!

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