Ein Kurzurlaub in Hamburg

Ja, letzten Mittwoch habe Ich mir ganz kurzentschlossen für drei Tage ein Hotelzimmer in Hamburg gebucht. 

Wie Ich schon in meinem Letzten Beitrag geschrieben habe, hatte Ich gesehen, dass bei der Firma Alsterfilm am Samstag Abend um 20 Uhr in Hamburg wieder einmal ein Spieleabend veranstaltet wurde. Das ist normalerweise einmal im Monat der Fall, fiel aber wegen der Pandemie nun länger aus. Alsterfilm ist mit dem Chef Holger Kreymeier, besser bekannt als der “Fernsehkritiker”, der Betreiber des Internetportals Massengeschmack TV, einem „Bezahlsender“ im Netz bei dem man sich on demand oder im Download verschiedene Sendungen ansehen kann. Bekannt wurde er durch das investigative Format “Fernsehkritik TV” in dem er Betrügereien und dubiose Machenschaften im TV aufdeckte. Nun produziert und veröffentlicht er neben dem Nachfolgeformat “Die Mediatheke”, was sich neben Fernsehn ein wenig breiter aufstellt, auf dem Sender Massengeschmack TV auch noch ein Filmformat, ein Pressemagazin, ein Comicformat, ein Retroformat und diverse Talksendungen. Mein verstorbener Onkel hat mir das damals gezeigt und so bin Ich nun nicht nur schon seit ca. 2014 Abonnent sondern dank Holger auch seitdem “fernsehfrei”, soll heissen: Seine Beiträge haben mich so sehr ins Nachdenken gebracht über den ganzen Müll, der da so täglich im deutschen Fernsehen ausgestrahlt wurde und wird (Scripted reality, Bachelor, Schwer verliebt, Schwiegertochter gesucht, Supernanny, usw.), dass Ich kurzerhand meinen Kabelanschluss, den Ich nach dem Umzug von meinem Vormieter geerbt hatte, gar nicht erst selber anmeldete und nachdem er mir dann abgeklemmt wurde nie wieder (ausser wenn Ich mal bei meiner Mutter zu Besuch war und mit Ihr was zusammen angesehen habe) “klassisch” fern gesehen habe. 

Stattdessen schaue Ich mir die Formate auf dem Internetsender Massengeschmack TV an, schaue Netflix / Amazon Prime oder Youtube, wo die Werbung entweder kurz ist oder man sie meistens „skippen“ kann. Das ist es nämlich, was mich mittlerweile einfach kein Fernsehn mehr ertragen lässt: Die Tatsache, dass man es dann schauen muss, wenn der Sender es will und dass, zumindest bei den Privatsendern, dauernd Werbung kommt. Ich bin davon so sehr entwöhnt, dass Ich nicht dann Pause drücken kann wenn Ich Hunger habe oder pinkeln muss bzw. dass Ich etwas nicht dann sehen kann wann Ich es will sondern wann der Sender es will. 

Anyway. Am Samstag Morgen gegen halb neun jedenfalls machte Ich mich auf dem Weg und fuhr los, gegen 15 Uhr war Ich am Hotel im Hamburg Wandsbek.

Ich hab wieder eines der B&B Hotels gebucht, in denen Ich bei meinen Berlin-Aufenthalten auch immer übernachte.

Kennengelernt hab Ich die ja damals, als Ich 2014 auf “Montage” war und über diese Zeitarbeitsfirma Inventuren gemacht habe. Da haben wir auch ab und an in den Hotels dieser Kette geschlafen. Ich mag die, weil man da weiss was man bekommt. Die Hotelzimmer sind von Flensburg bis Garmisch standardisiert und immer gleich aufgebaut. Ich weiss vorher, dass die Dusche so gross ist, dass Ich mit meinem nicht gerade geringen Leibesumfang hineinpasse, Ich weiss, dass das Bett so stabil ist, dass es bei meinen 17o Kilos nicht zusammenbricht und Ich weiss, dass alles immer sehr sauber, top in Ordnung und nicht abgranzt ist. Das einzige Manko diesmal: Ich hab leider übersehen, dass das Hotel, im Gegensatz zu den anderen in Berlin und Wuppertal wo Ich bisher geschlafen habe, keinen eigenen Parkplatz hat. Einen Abend fuhr Ich so in ein Parkhaus für 6 €, den anderen Abend hatte Ich Glück und erwischte einen kostenlosen Parkplatz vor der Tür. 

Nachdem Ich eingecheckt hatte fuhr Ich gleich wieder los und schaute mir die Stadt ein wenig durch das Autofenster an.

Sightseeing a la Philipp: Viel sehen bei wenig körperlicher Bewegung, im warmen, trockenen, Auto und mit Rundumversorgung in Form von Essen und Trinken vom Beifahrersitz. 

Mein erster Stopp war dann beim Bauhaus in der Wandsbeker Zollstraße.

Dort wollte Ich etwas kaufen, was Ich zu Hause vergessen hatte zu kaufen, was Ich aber hier im Moment noch nicht näher ausführen will. Leider bekam Ich das dort nicht. 

So führte mich mein Weg weiter zur Poco Domäne.

Dort bekam Ich sowas Ähnliches wie das was Ich gesucht hatte. Auf dem Parkplatz davor gönnte Ich mir eine Stärkungs-Bratwurst. 

Danach ging es weiter einmal quer durch die Stadt von der Poco in Wandsbek bis zum einzigsten Hornbach in Hamburg, nach Eimsbüttel.

Das hat mich dann doch echt massiv überrascht, dass meine Lieblings-Baumarktkette in der doch so grossen Stadt Hamburg nur ein mal vertreten ist!

Dor bekam Ich dann endlich, das was Ich gesucht hatte sowie Wischwasser fürs Auto. 

Danach ging das Sightseeing weiter. Ich fuhr nach Wedel, weil… ja. Genau…

Dort machte Ich einen Rast auf einem Parkplatz eines Einkaufszentrums…

…und nahm eine Stärkung…

…zu mir. Danach fuhr Ich nach Wandsbek zurück zur Firma Alsterfilm um dort gegen 20 Uhr am Spieleabend teilzunehmen. 

Ich hatte mich gefreut, die Menschen, die Ich seit Jahren nur über das Internet kenne, nun endlich einmal persönlich kennen zu lernen. 

Wir spielten “Codenames”, “Colt Express”, Nukular” und top ten. 

Codenames ist ein Deduct-Spiel, bei dem man mit Umschreibungen auf Wörter hinweisen muss die das eigene Team erraten muss. Das muss aber so geschickt passieren, dass man keine Begriffe des Gegnerteams aufgedeckt. Knifflig, aber spannend!

Colt Express ist ein Spiel bei dem man mit einer Bande Räuber einen Zug im Wilden Westen überfällt. Sehr lustig und überaus kurzweilig.

Nukular ist ein Kartenspiel bei dem man mit verschiedenen Personen der Zeitgeschichte (Donald Trump, Baschar Al Assad, Xi Jingping, Alexander Lukaschenko, Kim Jong-Un, Recep Tayyip Erdogan, Jair Bolsonaro und Wladimir Putin) einen Atomkrieg vorbereitet und durchzieht. Man muss Karten sammeln, Atombomben scharf machen und wenn der sogenannte “Aggro-Marker” zu hoch steigt, beginnt der Atomkrieg bei dem aufgedeckt wird wer auf wen Bomben schmeisst, was man vorher nicht immer sehen kann. im schlimmsten Fall zerbombt man sich selber, im besten Fall überlebt man als einzigster. 

Top Ten ist ein Spiel, das man idealerweise mit 11 Personen spielt. Es wird eine Karte vorgelesen auf der eine Skala beschrieben wird. z. B. “Finde einen Grund um in eine Trauung zu platzen und zu rufen: Stoppt diese Hochzeit! von Billige Ausrede bis Verdammt guter Grund.  Dann ziehen alle verdeckt eine Karte von 1 – 10 und überlegen sich eine Antwort von der sie meinen dass Sie Ihrer Stufe entspricht. Das können im genannten Beispiel z. B. sein Fremdgehen oder Ehepartner ist ein Betrüger, bis Ehepartner ist ein heimlicher Massenmörder. Wenn jemand dann aber mit der Stufe 9 schon sagt “Massenmörder” und du hast die 10, musst du dir natürlich noch was krasseres als Massenmörder überlegen. Ein Beispiel wäre z. B. “Er ist der Teufel und wenn Ihr Kinder kriegt ist es der Antichrist und die Welt geht unter” oder so ähnlich. Total lustig!

Ich (links) mit Holger Kreymeier (rechts)

Ja, gegen 5 Uhr oder so beendeten wir unser Zusammentreffen. Es waren echt tolle Stunden mit sehr netten Menschen!

Ich fuhr ins Hotel…

…und fiel nach einem 22 Stunden Tag tot ins Bett. Die Kritzeleien links oben auf der Karte kommen daher, dass Ich vergessen habe das GPS in meinem Handy über Nacht auszuschalten, als Ich aus dem Auto ausgestiegen und zum Hotel gelaufen bin, dann kommt seltsamerweise sowas bei rum, ohne dass man sich bewegt… Da sieht man mal wie müde Ich war…

Am Sonntag schlief Ich dennoch nur bis halb eins oder so. Ich duschte, machte mich fertig und gegen 13:30 Uhr sass ich im Auto. Ich fuhr ein wenig spazieren und kam um kurz vor 16 Uhr auf der Reeperbahn an.

Nachdem Ich gepfefferte Parkgebühren bezahlt habe…

… spazierte Ich ein wenig die Straße auf und ab. Pornokinos, Kneipen und Imbisse wechselten sich genauso ab wie der Geruch von Schweiss, Urin, Bratwürsten, Pommes und Dönern. 

Ich lief die Straße auf der Seite vom Schmitt Theater hoch (gönnte mir da einen Burger…

…) und auf der Seite vom “Kult-Pennymarkt”…

… (der warum auch immer an diesem Sonntag leider geschlossen hatte) wieder runter. Nach einem Besuch der “Boutique Bizarre”…

… stieg Ich wieder in mein Auto und fuhr, früher als gedacht, wieder ins Hotel.

Dort kam Ich so gegen halb sechs an und liess den Abend mit Netflix ausklingen. Einerseits weil Ich nicht wusste, was Ich hätte sonst noch so in Hamburg an dem Abend machen sollen (Ich hab mich ja null auf die Reise vorbereitet sondern einfach spontan ein Hotel gebucht), andererseits weil Ich auch von dem sehr anstrengenden Tag davor noch recht müde war. 

Am Montag schaffte Ich es gegen 12 Uhr auszuchecken. Ich setzte mich ins Auto und fuhr noch ein wenig die Gegend ab. 

Ich nutzte die Zeit bis 15 Uhr also zum spazieren fahren. Vom Hotel aus fuhr Ich durch Winterhude, Eppendorf, Lokstedt, bis nach Mechelnbusch und dann in die Gegenrichtung durch Gross Flottbek, Eidelstedt, Schnelsen, Langenhorn, am Flughafen in Fuhlsbüttel vorbei, durch Barmbek, Dulsberg, Wandsbek und Billstedt und dann gen Süden durch Wilhelmsburg um dann am Dreieck Norderelbe auf die A7 zu machen. 

Nach ca, 6,5 Stunden war Ich dann gegen 21 Uhr zu Hause in Kaiserslautern.

Ja, was mir in Hamburg direkt positiv auffiel war wie sauber diese Stadt doch im Vergleich zu Berlin ist. So viel hab Ich ja von Deutschland noch nicht gesehen. Im Ruhrgebiet fand Ich es ganz passabel, was die Ordnung und die Sauberkeit anging aber von Hamburg dachte Ich erst dass es dort genau so versifft sei wie in Berlin, doch Pustekuchen! Ich dachte, wenn eine Stadt erst mal die Millionengrenze überschritten hat muss es überall so ranzig sein wie in der Hauptstadt, doch da hat mich Hamburg echt positiv überrascht.

Was mir auch auffiel war die überaus schöne Architektur überall in der Stadt.Ich liebe ja Backsteinbauten und du kannst in Hamburg nirgends stehen ohne dass du mindestens ein Backsteingebäude siehts. Selbst Neubauten aus den letzten Jahren werden zumindest mit Backsteinen verklinkert so dass sie sich in das Stadtbild einpassen. Wunderschön. Auch die Straßen, die übrige Architektur und so weiter. Alles wunderschön. Ausserdem: WASSER! Mir fehlt meine Elbe oder ein anderes grossen Fliessgewässer hier in Kaiserslautern so sehr… 

Ja, Hamburg, da will Ich unbedingt nochmal eine längere Reise hin machen, mal sehen wie es bis zu meinem Sommerurlaub im September aussieht…

Gefahrene Kilometer: 1491,17

Kosten:
Einkauf (Lebensmittel) 57,75 €
Tanken 185,4 €
Hotel 127,28 €
Imbiss 3,60 €
Parken 15,00 €
Essen gehen 9,90 €
McDonalds 6,95 €
————————————————-
Summe: 405,88 €

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