Buchrezension Nr. 57: Heinrich Böll, Die verlorene Ehre der Katharina von Blum

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Titel: Heinrich Böll

Autor: Die verlorene Ehre der Katharina von Blum

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Allgemeines zum Autor

Heinrich Theodor Böll (* 21. Dezember 1917 in Köln; † 16. Juli 1985 in Kreuzau-Langenbroich) war ein deutscher Schriftsteller und Übersetzer. Er gilt als einer der bedeutendsten deutschen Schriftsteller der Nachkriegszeit. Im Jahr 1972 erhielt er den Nobelpreis für Literatur.

Heinrich Böll wurde in der Kölner Südstadt geboren, seine Eltern waren der Schreiner Viktor Böll und seine Frau Maria (geb. Hermann). Heinrich war das achte Kind und der dritte Sohn seines Vaters; Maria war dessen zweite Frau. In der kleinbürgerlichen Familie Böll waren der katholische Glaube und die Ablehnung des Nationalsozialismus selbstverständlich.

Böll besuchte von 1924 bis 1928 die katholische Volksschule Raderthal und wechselte danach auf das staatliche humanistische Kaiser-Wilhelm-Gymnasium. Nach dem Abitur im Jahr 1937 begann er eine Buchhändlerlehre die er bereits nach elf Monaten wieder abbrach. In diese Zeit fallen auch seine ersten schriftstellerischen Versuche. Im November 1938 wurde Heinrich Böll zum Reichsarbeitsdienst eingezogen (beendet 31. März 1939). Zum Sommer-Semester 1939 nahm er an der Uni Köln ein Studium der Germanistik und der Klassischen Philologie auf (und schrieb seinen ersten Roman, Am Rande der Kirche), doch schon im Spätsommer wurde er in die Wehrmacht einberufen. Er blieb Soldat, bis er im April 1945 in US-amerikanische Kriegsgefangenschaft geriet, aus der er im September entlassen wurde. Bölls Kriegserfahrungen sind dokumentiert in der 2001 veröffentlichten zweibändigen Ausgabe seiner Briefe aus dem Krieg 1939–1945.

Während eines Fronturlaubs 1942 heiratete Böll Annemarie Čech, die er bereits seit längerem gekannt hatte. Ihr erster Sohn Christoph starb noch in seinem Geburtsjahr 1945. Die Söhne Raimund, René und Vincent kamen 1947, 1948 und 1950 zur Welt.

Während des Zweiten Weltkriegs bat er seine Eltern mehrfach in Briefen von der Front, ihm Pervitin zu schicken, das zu Beginn des Krieges in großem Umfang an Soldaten verteilt wurde. Auch nach dem Krieg soll er zeitweise davon abhängig geblieben sein.

Im Krieg hatte Böll hauptsächlich Briefe geschrieben. Nach Kriegsende nahm er jedoch das belletristische Schreiben wieder auf. Daneben übte er verschiedene Gelegenheitsjobs aus. Er immatrikulierte sich auch wieder an der Universität, dies jedoch hauptsächlich wegen der Lebensmittelkartenzuteilung. In dieser Zeit ernährte vor allem seine Frau durch ihr regelmäßiges Einkommen als Lehrerin die Familie. Unter dem Titel Kreuz ohne Liebe entstand ab Juli 1946 der erste Nachkriegsroman. Bölls erste Kurzgeschichten erschienen 1947 in Zeitschriften. Sie können als Nachkriegsliteratur bzw. als Kriegs-, Trümmer- und Heimkehrerliteratur bezeichnet werden. Zentrale Themen sind die Erfahrung des Krieges und gesellschaftliche Fehlentwicklungen der Nachkriegszeit in Deutschland. Einige der besten Kurzgeschichten erschienen 1950 in dem Sammelband Wanderer, kommst du nach Spa…, der Bölls Ruhm als Kurzgeschichtenautor begründete.

Zu einem ersten großen Erfolg für Heinrich Böll wurde sein Debüt bei der Gruppe 47 im Mai 1951. Zwar hatte Böll zu diesem Zeitpunkt bereits einige Werke veröffentlicht, diese waren allerdings noch nicht auf große Resonanz gestoßen. Die Einladung zur siebten Tagung der Gruppe 47 in Bad Dürkheim kam auf Vorschlag Alfred Anderschs zustande. Böll las die Satire Die schwarzen Schafe und gewann – wenn auch in einer knappen Entscheidung gegen Milo Dor – bei seinem ersten Auftritt den Preis der Gruppe 47, erhielt ein Preisgeld von 1000 DM und in der Folge einen Autorenvertrag bei Kiepenheuer & Witsch. Die anschließenden Jahre bildeten die schöpferischste Phase im Leben Heinrich Bölls. Dies beweisen die vielen Werke, die er hervorbrachte. Seit dem Jahr 1954 verbrachte der Autor seine Sommerferien gerne auf Achill Island im Westen Irlands.

In der Ära Adenauer als Widerpart zum konservativen Kanzler profiliert, suchte Böll auch in der Folgezeit, sein linksintellektuelles Profil zu wahren: 1970 wurde er zum Präsidenten des PEN-Clubs Deutschlands (bis 1972) ernannt, kurze Zeit später (1971) auch zum internationalen Präsidenten des PEN-Clubs. Er blieb es bis 1974.

Der 1971 erschienene Roman Gruppenbild mit Dame stellt zweifellos den Höhepunkt in Bölls literarischem Schaffen dar. Er ergreift in diesem Werk Partei für die „Abfälligen“ (den „Abfall“) der Gesellschaft, für Außenseiter und Leistungsverweigerer. Der Roman wurde zum Bestseller und trug maßgeblich zur Verleihung des Nobelpreises für Literatur an Böll im Dezember 1972 bei. In diesem Jahr 1972 sorgte Böll für einen innenpolitischen Skandal, als er sich in einem Essay für den Spiegel unter dem Titel Will Ulrike Gnade oder freies Geleit? mit der Person und dem Werdegang der RAF-Terroristin Ulrike Meinhof beschäftigte und die Berichterstattung der Springer-Presse scharf angriff. Der Titel war vom Spiegel gegen Bölls Willen verändert worden, die durch die Nennung des Vornamens suggerierte Vertrautheit des Autors mit Meinhof entsprach weder Bölls Intention noch dem Inhalt des Textes. In konservativen Kreisen galt er seitdem als „geistiger Sympathisant“ des Terrorismus, worunter Heinrich Böll litt. Der CDU-Bundestagsabgeordnete Friedrich Vogel sprach damals von den „Bölls und Brückners“ als intellektuellen Helfershelfern des Terrors. Da die Behörden es nicht für ausgeschlossen hielten, dass gesuchte RAF-Mitglieder bei ihm Unterschlupf finden könnten, wurde bei ihm am 1. Juni 1972 in Langenbroich eine Hausdurchsuchung vorgenommen, worüber er sich fünf Tage später schriftlich bei Bundesinnenminister Hans-Dietrich Genscher beschwerte. Die genauen Umstände dieser Aktion, insbesondere die Zahl der eingesetzten Beamten, sind umstritten. Während Böll selbst von bis zu 20 Polizisten ausging, behauptete der damalige Einsatzleiter Helmut Conrads, nur er selbst und ein Kollege vom Landeskriminalamt hätten Böll einen Besuch abgestattet. Robert Spaemann, der sich an diesem Tag im Haus von Böll aufhielt, bestätigte jedoch, mehrere schwer bewaffnete Polizisten gesehen zu haben.

1974 erschien Bölls bis heute wohl bekanntestes Werk, Die verlorene Ehre der Katharina Blum, das einen Beitrag zur Gewaltdebatte der 1970er Jahre darstellt und sich besonders kritisch mit der Springer-Presse auseinandersetzt. Die Erzählung wurde in über 30 Sprachen übersetzt, verfilmt (Volker Schlöndorff) und bis 2007 allein in Deutschland fast 6 Millionen Mal verkauft. Das Buch wurde aus konservativen Kreisen ebenfalls massiv kritisiert und in völligem Widerspruch zu seiner Kernaussage vielfach als „Rechtfertigung von terroristischer Gewalt“ dargestellt, unter anderem vom späteren Bundespräsidenten Karl Carstens.

In den folgenden Jahren beschäftigte sich Heinrich Böll zunehmend mit den politischen Problemen seiner Heimat und anderer Länder wie Polen oder der Sowjetunion und setzte sich sehr kritisch mit ihnen auseinander. Die sowjetischen Dissidenten Alexander Solschenizyn und Lew Kopelew waren Gäste in seinem Haus.

In dieser Zeit befasste er sich auch mit mehreren Konflikten in Südamerika. Er versuchte mit den entsprechenden Parteien zu reden, so zum Beispiel mit einer bolivianischen Frauendelegation in Bolivien, um die Probleme vor Ort zu lösen.

In dieser Zeit erkrankte Heinrich Böll in Ecuador infolge seines starken Tabakkonsums an einem Gefäßleiden im rechten Bein, weswegen er sich dort und später auch in Deutschland Operationen unterziehen musste.

Ende der 70er Jahre unterstützte er Rupert Neudeck in dessen Engagement für die vietnamesischen boat people, aus dem später die Hilfsorganisation Cap Anamur/Deutsche Not-Ärzte hervorging.
Er setzte sich auch kritisch mit der katholischen Kirche auseinander und trat 1976 demonstrativ aus ihr aus, ohne deswegen jedoch „vom Glauben abgefallen“ zu sein. Böll unterstützte die gegen die NATO-Nachrüstung gerichtete Friedensbewegung und nahm 1983 an einer Blockade des Raketenstützpunktes auf der Mutlanger Heide teil.

Der 1979 veröffentlichte Roman Fürsorgliche Belagerung entstand vor dem Hintergrund des sog. Deutschen Herbstes und verarbeitet eigene Erfahrungen des Autors, der wiederholt als Terroristen-Sympathisant verleumdet wurde und polizeiliche Maßnahmen zu erdulden hatte. Bölls letztes Werk Frauen vor Flußlandschaft, ein Bonn-Roman, entstand und erschien im Jahr 1985. Heute ist dieser Roman, wie auch Das Treibhaus von Wolfgang Koeppen, ein – keineswegs schmeichelhaftes – literarisches Denkmal für die Bundeshauptstadt von 1949 bis 1989.

Anfang Juli 1985 wurde Böll in ein Krankenhaus in Köln gebracht, um eine weitere Operation vornehmen zu lassen. Nach dieser Operation am 15. Juli kehrte er in sein Haus nach Langenbroich in die Voreifel zurück. Hier starb er am Morgen des 16. Juli. Drei Tage später wurde er in Merten in der Nähe von Köln, unter großer Anteilnahme der Bevölkerung, durch einen mit der Familie befreundeten Priester nach katholischem Ritus beerdigt. Das kolportierte Gerücht, Böll sei vor seinem Tod wieder der Kirche beigetreten, entspricht nicht den Tatsachen. Bei der Beerdigung waren viele Kollegen und Politiker anwesend. Auch der damalige Bundespräsident Richard von Weizsäcker nahm an der Trauerfeier teil, ein Zeichen des damals enorm großen öffentlichen Interesses an der Person Bölls.

Allgemeines zum Buch

So bitter diese Geschichte ist, so verbreitet sie doch eine Art Heiterkeit. die weniger mit Humor als mit Katharsis zu tun hat. Vielleicht hängt es damit zusammen, dass Böll, wie die Revolutionäre vor der Revolution, ein unbeirrtes Vertrauen in das Volk setzt. Eine Gestalt wie Katharina, die zwei lebensgefährliche Eigenschaften hat: Treue und Stolz, spricht eine Hoffnung auch in der Zeit der Eskalation einer Gewalt aus.

Inhaltsangabe

m Jahre 1974 lernt die 27 Jahre alte Haushälterin Katharina Blum auf einer Karnevalsfeier Ludwig Götten kennen und verliebt sich in ihn. Sie verbringen gemeinsam die Nacht in Katharinas Wohnung. Götten wird verdächtigt, einen Bankraub und Mord verübt zu haben. Er wird deshalb von der Polizei beschattet, die seine Kontaktpersonen ermitteln will. Am Morgen stürmt die Polizei Katharina Blums Wohnung. Da sie Götten in der Nacht zur Flucht verholfen haben soll, wird Katharina Blum vorläufig festgenommen und verhört.

Die ZEITUNG stellt den Verdacht gegen Götten als Tatsache hin. Tatsächlich ist der Verdacht falsch; Götten hat einen Safe der Bundeswehr ausgeplündert, Bilanzen gefälscht und Waffen gestohlen, aber keinen Mord oder Bankraub begangen.

Die ZEITUNG stellt Katharina als Göttens Mittäterin und „Flittchen“ hin. Sie behauptet, Katharina habe Götten schon seit Jahren gekannt, da andere Hausbewohner gegenüber der Polizei angeben, sie habe „Herrenbesuche“ empfangen. Tatsächlich ist dieser „Herrenbesuch“ ein bekannter Industrieller, den Katharina bei ihrem Arbeitgeber kennengelernt hatte; obwohl sie ihn stets abwies, hörte er nicht auf, sie zu bedrängen.

Die ZEITUNG verfälscht Aussagen von Personen, die Katharina kennen. So wird etwa aus dem Satz „Katharina ist eine sehr kluge und kühle Person“ in der ZEITUNG die Beschreibung „eiskalt und berechnend“. Die Charakterisierung „Wenn Katharina radikal ist, dann ist sie radikal hilfsbereit, planvoll und intelligent“ wird durch die ZEITUNG verdreht in „Eine in jeder Beziehung radikale Person, die uns geschickt getäuscht hat“.

Der ZEITUNGsreporter Werner Tötges behauptet, Katharinas sterbende Mutter im Krankenhaus aufgesucht zu haben, wo er sie mit den Vorwürfen gegen ihre Tochter konfrontiert habe. Am darauffolgenden Tag stirbt die Mutter.

Infolge der Berichterstattung der ZEITUNG wird Katharina mit beleidigenden, hasserfüllten und obszönen Anrufen und Zuschriften bombardiert. Die zu Beginn gesellschaftlich voll integrierte junge Frau wird zu einer verachteten Außenseiterin. Auf den tröstenden Hinweis, dass es auch andere Zeitungen gebe, die korrekt berichteten, erwidert sie: „Alle Leute, die ich kenne, lesen die ZEITUNG!“

Nachdem Götten verhaftet ist, verabredet sich Katharina mit Tötges unter dem Vorwand, ihm ein Interview geben zu wollen, und erschießt ihn, als er ihr – wie viele andere Männer vorher – „an die Kledage“ (Kleidung) geht: „Was guckst du mich denn so entgeistert an, mein Blümelein – ich schlage vor, daß wir jetzt erst einmal bumsen“. Danach streift Katharina durch die Stadt, „um Reue zu finden, habe aber keine Reue gefunden“, und stellt sich schließlich der Polizei.

In einer Entwurfsniederschrift der Erzählung hatte Böll einen Schluss mit einem Selbstmordversuch Katharinas konzipiert.

Was Ich von dem Buch halte

Eine interessante Geschichte, zweifellos.

Dennoch kann man sich dem Eindruck nicht erwehren dass vieles an den schlecht herausgearbeiteten Charakteren krankt die man einfach nicht auseinander halten kann.

Lange Passagen mit belanglosem Geschwafel trüben das Lesevergnügen doch immens.

Im gesamten viel zu schwer und blümerant geschrieben so dass man jeden Satz genau analysieren muss um Ihn zu verstehen.

Von der Geschichte an sich habe Ich nur das Grundgerüst verstanden, mehr nicht. Man kann sagen dass Ich von der zweiten Hälfte des Buches absolut nichts verstanden habe.

Alles in allem total bräsige Literatur die in Ihrer Zeit vielleicht einmal für Aufsehen gesorgt hat doch heute nur noch recht angestaubt daher kommt.

Die viel zu schwere Sprache macht das Buch fast unlesbar.

Fazit

Dieser Klassiker deutscher Literatur fällt bei mir leider nicht auf allzu fruchtbaren Boden, da Ich mit der Schreibweise von Böll hier überhaupt nichts anfangen kann.

Wertung

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