Kevinismus und Chantalismus

Ja, was für ein Thema, oder?

Ich habe hier auf der Erdbeerlounge einen Thread entdeckt in dem es um den Vornamen von Kindern geht.

Den Artikelscreenshot könnt Ich euch ansehen wenn Ihr draufklickt und Ihn dann nochmal vergrössert.

Ja, worum geht es da eigentlich?

Das ganze dreht sich darum, dass einige Leute, unter anderem Ich, die These vertreten, dass der Vorname eines Kindes seine weitere Zukunft beeinflusst.

Wenn Ich so an meine Kindheit, Jugend und an meine bisherigen Erfahrungen zurückdenke kann Ich mich nur an einen einzigen Kevin erinnern den Ich mal kennen gelernt habe der es anscheinend zu was gebracht hat. Das war als Ich auf der Suche nach einem Praktika für meine Umschulung war und Ich bei einem Autotoersatzteilehändler unterkam.

Ob er kompetent war weiss Ich nicht, Ich war nur ein Tag da und bin dann freiwillig gegangen.

Aber ansonst…….

Ja, man kennt das Thema, Ich vorallem aus dem Internet, Ich aber auch aus der Diskussion mit Bekannten die Ich so hatte.

Immer wenn Ich jemanden traf mit dem Namen Chantal, Kevin, Justin, Sylvana, Sarafina, Estefania, Jeremy usw. waren es ziemlich unangenehme Zeitenossen.

Oftmals waren diese aus der Unterschischt der Gesellschaft in einer durch den Staat und vorallem durch schlechte Sozialpolitik verschuldeten Sittuation, auch deren Eltern.

Anscheinend ist die Nameswahl der Kinder in Deutschland vom Einkommen abhängig.

Wenn man sich das Gegenteil einmal ansieht:

Maximilian, Elisabeth, Karolina, Magdalena, Charlotte, Xenia, Tatjana, Hannelore, Katharina, Charlotta, Emilia, Sofie / Sofia, Johanna, Henrietta, Cornelia, Christiane, Isabelle, Isabella, Annabelle, Madeleine, Janina.

Das sind eher die Namen die Personen der gehobenen Mittelschicht und der Oberschicht Ihren Sprösslingen geben.

Natürlich gibt es auch hier Ausnahmen.

Wobei, was Ich auch gemerkt habe, dass das Regional unterschiedlich sein kann. Sven z. B. ist hier im Süden eher negativ behaftet während er im Norden eher mit besseren Eigenschaften verbunden wird.

Ich kann mich auch noch sehr gut an die Handvoll Kinder von Besserversienenden in meiner Klasse erinnern: Julian, Peter, Maximilian, Frederick, usw.

Doch denke Ich mittlerweile dass das ganze ein von den Medien subtil ins Gespräch gebrachtes Phönomen ist dass viele werdende Eltern verunsichert.

Dennoch habe Ich das Gefühl dass sich die Eltern zum Teil zu wenig mit dem Thema auseinander setzen und dabei nicht an die Zukunft Ihrer Kinder denken.

Forscher meinen dass das daher kommen könne, dass Eltern einerseits Ihren Kindern Namen geben würden die Sie aus Ihrem persänlichen Umfeld kennen, das würde bedeuten dass sich der Namenspool in den verschiedenen Einkommensschichten kaum verändert.

Gabriele Rodrigues vom Zentrum für Namensforschung an der Uni Leipzig sagte dazu in einem Interview:

„Beliebt sind zwei- und dreisilbige wohlklingende Vornamen mit den Vokalen i und a bei den Mädchen und kurze Vornamen mit e, i, a bei den Jungen. Eine Ausnahme bilden die Spitzenreiter Maximilian und Alexander“ (1)

Ausserdem kostituierte man im selben Artikel:

Gern vergeben werden der Fachfrau zufolge traditionelle Vornamen. Vor allem bei den Jungen sei auch weiterhin ein Trend zu altdeutschen Vornamen wie Richard, Friedrich, Wilhelm, Leopold, Bruno, Karl/Carl, Ferdinand, Leonhard, Oskar/Oscar, Wolfgang, Günt(h)er, Fritz, Heinz, Karl-Heinz, Otto, Willy, Erwin, Erich, Bernhard, Siegfried, Helmut, Konrad, Dirk zu erkennen. (2)

Das hört sich meiner Meinung nach eher nach Mittelschicht und gesundem Proletariertum, eben die Generation 40+ die sich eher spät für Kinder entscheidet, ein Teil der Gesellschaft der immer grösser wird.

Ebenso bemerkte man:

Und dann gibt es noch die Eltern, die aufgrund ihrer hohen Affinität zu Kulturimporten aus dem angelsächsischen Raum via Musik und TV einen englischsprachigen Vornamen für ihr Kind auswählen: Maddox, Lennos, Joel, Jason, Liam, Patrick, Tyler, Justin, Kevin, Jamie, Dexter, Rocky, Milow, Lenny und Emily, Amy, Lucy, Liz, Alisha, Shania, Delenn, Cheyenne, Joyce, Melody, Summer. (3)

Was für mich genau nach diesem Phänomen klingt. Man verbindet etwas was man im Klatsch gesehen hat mit der eigenen Wirklichkeit um sich und sein Umfeld aufzuwerten mit Dingen die einem eine falsche Realität vorgaukeln. Auf was Ich gespannt bin ist die Zeit wenn all die Melodys, Alishas, Maddox oder Jamies einen Job suchen oder wie sie in der Schule behandelt werden.

Wobei Ich da auch die Eltern mit reinrechnen würde die zur sogenannten bildungsfernen Mittelschicht, kurz: Fachidioten, zählen.

Hierzu habe Ich folgendes gefunden:

Die Menschen sind ungebildet, weil sie nicht gern lernen.

Sie lernen höchstens für ihre Karriere und nennen das Weiterbildung. Der Großteil der Akademiker ist ungebildet, weil ihr Wissen ebenfalls an der Karriere haftet und nicht im Herzen. Besuchen Sie mal Haushalte von Lehrern, Volkwirten, Juristen, Controllern, BWLern. In den seltensten Fällen werden Sie gute Bücher, tiefe Gesprächskultur, Freude an klassischer Musik und Weltliteratur finden. (3)

Man bewegt sich in Kreisen der Oberflächlichlichkeit und des sehens und gesehen werden.

Im Gegenteil, man interessiert sich für oberflächliche Themen wie Fußball, Modetrends, Soap-Shows, Reisen und öffentliche Themen, die die Gemüter bewegen. Wenn aber schon mittelständische Akademikerhaushalte nicht in der Lage sind, sich selbst weiter zu bilden im humanistischen Sinn, wie sollen dann die Kinder die Freude an wirklich lebenslangem Lernen vermittelt bekommen? Wie sollen Kinder neugierig bleiben wenn die Erwachsenen es längst nicht mehr sind? Wie sollen die Kinder kreativ bleiben, wenn die Erwachsenen ihren Abend vor dem Fernsehen verbringen? Ich rede nicht von sozial schwachen Familien, von Handwerkern oder Arbeitern, sondern von studierten, gut situierten Erwachsenen und ihren Familien. Kindergärten und Schulen haben eine pädagogische Verantwortung, doch die elterliche Verantwortung ist signifikant höher. Wie also sollen Kinder eine „Herzensbildung“ im humboldtschen Sinn er-lernen wenn schon die Schulen den individuellen Lernwillen der Kinder durchs Leistungsprinzip und durch Wettbewerb im Keim ersticken? Kinder könnten ihre kreativen Anlagen auch durch die Schulentwicklung bewahren, wenn die Eltern entsprechende Vorbilder wären mit entsprechenden Büchern daheim, einer Freude und einer Neugierde an den Lebensfragen, einem Übermaß an Fantasie und musischer Kreativität. Diese Vorbildfunktion wird auch nur seltenst erfüllt. Aber weil diese Funktion so entscheidend prägend ist für die Entwicklung der Kinder und damit der nächsten Generationen, sind Eltern die eigentliche Zielgruppe für eine tatsächliche Bildungsreform oder sagen wir lieber Bildungsrevolution. (4)

Ich habe darüber auch schon mit Anderen gesprochen und oft teilte man meine Meinung, denn aus eigener Erfahrung heraus konnte man bestätigen dass wenn man die Namen in seinem Umfeld so abklopfte oftmals man zu genau dem Schluss kam.

Ich denke aber dass wir was solche Sachen angeht eher auf unseren Verstand als unsere Gefühle hören sollten. Oft habe Ich den Eindruck dass es Menschen in meinem Umfeld die versucht haben sich aus Ihrer Lage heraus zu verbessern es Ihnen nicht leicht gemacht wurde, und eben oft passten diese Stigma in das Name-Chancen-Bild hinein.

Das erinnere Ich mich wieder einmal an die Anonyme Bewerbung die vor ein paar Monaten diskutiert wurde: Job-Bewerbungen ohne Namen und Geschlecht. Nur die Noten und Abschlüsse usw.

Das kann doch auch kein Ausweg sein.

Wie Ich mein Kind nennen würde? Ich weiss es nicht. Ganz ehrlich? Wenn Ich so darüber nachdenke habe Ich jetzt schon Angst davor.

Ich persönlich bin mit meinem Namen zufrieden. Philipp, ein Internationaler Name den man nicht nur in Deutschland kennt, sondern auch in England, Frankreich, Irland, Belgien, Dänemark, den USA, Spanien, Portugal, Mexiko, fast ganz Südamerika aufgrund der Verbreitung des christlichen Glaubens dort, und aber auch in ganzen restlichen Euroraum sowie den Nationen des Commonwealth.

Was denkt Ihr darüber? Kennt Ihr jemanden von dem Ihr glaubt dass sein Name sein Schicksal verändert haben könnte oder findet Ihr das alles blanken Unsinn?

Quellen: 1, 2 & 3 http://www.l-iz.de/Leben/Familie%20und%20Kinder/2013/03/Kindervornamen-2012-Marie-und-Maximilian-46975.html Siehe unten

Quellen 3 & 4:http://bildung-revolution.blogspot.de/2011/12/bildungsferne-mittelschicht.html

Quelle: http://www.l-iz.de/Leben/Familie%20und%20Kinder/2013/03/Kindervornamen-2012-Marie-und-Maximilian-46975.html

Quelle: http://www.l-iz.de/Leben/Familie%20und%20Kinder/2013/03/Kindervornamen-2012-Marie-und-Maximilian-46975.html

 

http://bildung-revolution.blogspot.de/2011/12/bildungsferne-mittelschicht.html

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