Ja, nun haben wir also den dritten Advent. Mann wie die Zeit vergeht.
Vor einiger Zeit bin Ich beim surfen auf eine Geschichte gestoßen über einen Zivi der an Weinachten alte Omas mit Demenz durch die Gegend gegurkt hat. Siehe: http://www.sashs-blog.de/wordpress/2009/11/28/ruckblick-sashs-tollste-kbv-tour/
Beim lesen dieser hochliterarische Zeilen konnte Ich die Erinnerung an meine schönste Zivildienst-Essen-auf-Rädern-Tour nicht verdrängen. Und genau die möchte Ich euch nun erzählen.
Es war einmal ein Zivi namens Philipp. Besagter Zivi fuhr für die Malteser in Kaiserslautern Essen auf Rädern aus. Damals wurde dort ein Tiefkühlessen angeboten das mit einem Gefriervehikel im 7-Tage-Vorrats-Karton duch die Lande transportiert wurde. Wir hatten nicht nur Kunden in Kaiserslautern, sondern fuhren damals auch einmal die Woche Auswärts Esen aus. Eine normale Tour war Kaiserslautern – Vogelbach – Homburg – Pirmasens – St. Ingbert – Horbach – Kaiserslautern.
An einem schönen, sehr kalten und schneereichen Wintertag machte sich besagter Zivi Philipp nach ausgiebigen Frühstück auf den Weg um sein Essen auszuliefern. Dazu benutzte er einen Renault Kangoo, Baujahr 99. Mit einem 15 cm dickem Kühlaufbau und einem riesen Dachkühler. Leider mit 60 PS etwas untermotorisiert. Gegen 9 Uhr wurde das Auto beladen und Startklar gemacht. D.h. gecheckt ob er überhaupt ansprang (Wir hatten Autos die man nur auf dem Betriebshof ausmachen durfte, da man sonst gefahr lief dass sie nicht mehr angingen). Oh Wunder über Wunder, der kalte Diesel sprang nach 10 Minuten endlich an. Nach dem starten des Motors ging Ich erst mal eine Tassee Kaffe trinken. Bis dahin sollte das Auto Betriebstemperatur haben und der Innenraum einigermaßen warm sein.
Nach einigen Tassen Kaffee und dem Drängen meines Vorgesetzten fuhr Ich gegen viertel vor 10 los. Ich begann also meine normale Tour, Vogelbach, Homburg…
Die ersten beiden Kunden waren noch n Klacks, trotz starken Schneefalls. Als Ich aus Homburg raus war und auf die A6X Richtung Pirmasens war passierte es. Ich fuhr mit ca 100 Richtung Überraschungsstauende. Mit einer Vollbremsung und ohne ABS rauschte ich dann doch prompt beim loslassen der Bremse nach links in die Leitplanke. Alles halb so wild dachte Ich. Keinen Unfall produziert, niemandem hintenreingefahren, nur der Kotflügel verdellert. Ichmachte mich also nach rechts in eine Haltebucht auf um mir den Schaden angesehen. Der Kotflügel war total verbeult und der Scheinwerfer im Eimer. Alsdann hatte Ich erst mal meinen Chef angerufen um zu fragen was Ich nun tun solle. Dieser meinte, wenn das Auto noch geradeaus fährt könne man die Tour noch zu Ende fahren. Also setzte Ich mich wieder hinters Steuer und habe den Rest der Tour zuende gegurkt. Blöd war nur dass man nicht zu weit nach links lenken durfte, da dann der Reifen sich am verdepperten Kotflügel aufscheuerte, aber egal.
Das doofe war daran war aber auch, (Ich hatte knapp n Jahr n Lappen und noch keinen Unfall) dass mir keiner gesagt hatte, dass Ich das der Polizei melden müsse. Das tat Ich nach Dienstschluss und führte das Auto vor. Ich durfte dann zum ersten mal in so ner weiß / grünen Partykarre fahren. Wir mussten nämlich die Unfallstelle suchen, um das ganze zu dokumentieren. Natürlich haben wie sie nicht gefunden. Woher sollte Ich auch wissen dass man das melden muss. Gab ja keinen Schaden an Fremdmaterial.
Ergebnis: Am Ende bin Ich mit 35 EUR Strafe wegen Unfallflucht und mit nem riesen blauen Auge davongekommen. Den Schaden am Auto musste Ich auch nicht berappen, dafür hatte unser weißer Kangoo nun n schwarzen Kotflügel vom Schrott. Naja, Ende gut alles gut.
Gruß