Dieser Tage bin Ich auf Spiegel Online über die Headline eines Spiegel+ Artikels gestolpert in dem darüber berichtet wurde, dass die EU solche Mini-Shampoos und Mini-Duschgel verbieten, die man in manchen Hotels kostenlos zur Verfügung gestellt bekommt.
Die Begründung dafür ist, dass man bei diesen Produkten ein zu grosses Missverhältnis zwischen Verpackung und Inhalt hat. Klar, wenn man eine 250 oder 300 ml Shampooflasche hat, dann hat man in Relation viel weniger Verpackung als bei einer 50 oder sogar 25 ml Flasche.
Interessant wäre, ob diese Verpackungen dann nur für die kostenlose Verteilung in Beherbergungsbetrieben verboten werden, denn man kann solche “Reisesets” ja auch in der Drogerie kaufen.
Nun finde Ich es fraglich, ob denn da wirklich ein so grosser Komfortverlust mit einhergeht. Die B&B Hotels, in denen Ich nun schon in verschiedenen Städten abgestiegen bin, haben an der Wand so eine Halterung für “Quetschflaschen” in denen ca. 500 ml einer Duschgel-Handwaschseife-Shampoo-Spezialmischung sind. Ich weiss es nicht genau, aber Ich könnte mir vorstellen, dass die Flaschen auch wieder aufgefüllt werden, wenn sie leer sind. Auf jeden Fall sind solche Großflaschen umweltfreundlicher als solche kleine “Pröbchen”.
Worauf Ich aber eigentlich mit dem Artikel eingehen wollte ist der Eindruck, dass die “Einschläge” was das Thema Umwelt- und Klimaschutz angeht näher kommen, und zwar so nahe, dass auch Otto Normalverbraucher die Auswirkungen mittlerweile auch in seinem Alltag bemerkt.
Es sind solche Kleinigkeiten, bei denen man nun merkt, dass es ein weiter so wie bisher nicht mehr geben kann. Viele werden das vielleicht auch für übertrieben halten (als ob so ein paar Plastikflaschen jetzt so derart die Umwelt belasten könnte da eine Aussage sein – Spoiler: Ja, tun sie!) oder auch in so einem “haben wir doch schon immer so gemacht” Modus verharren.
Mein Argument ist da aber auch immer wieder, dass nicht nur die Weltbevölkerung immer weiter wächst, sondern auch die Anzahl der Menschen auf der Welt die z. B. nun die finanziellen Mittel hätten sich so ein Hotel leisten zu können in denen solche Flächen verteilt werden. Am Ende ist das ja nur ein Beispiel von vielen wo man darüber nachdenken muss, dass die Anzahl der Konsumenten auf der Welt immer weiter steigt, und das bei gleichbleibenden oder (wie hier in dem Fall Erdöl für Plastik) abnehmenden Ressourcen. Man schaue sich nur mal an, welchen Dimensionssprung China in den letzten Jahrzehnten gemacht hat und wie viele Chinesen sich vor dreissig Jahren einen Europa- oder USA-Urlaub (mit Mini-Plastikflaschen im Hotelzimmer) leisten konnten und wie viele es jetzt sind. Solche Länder wie China oder Indien holen mit Ihrer Entwicklung ja immens auf und heben ganze Bevölkerungsschichten in einen für diese Menschen bisher ungekannten Wohlstand, der natürlich auch mit einem immensen Ressourcenverbrauch einhergeht. Vor diesem Hintergrund sollte es dem Herrn Otto Normalverbraucher klar sein, dass er sich nun einschränken muss und nicht mehr genau so Urlaub machen kann wie vor dreissig oder vierzig Jahren, denn man hat es ja nicht nur einmal gelesen, dass wenn alle Menschen auf der Welt so leben würden wie die Europäer oder die Amerikaner, unser kleiner Planet Erde nicht im Ansatz ausreichend Ressourcen dafür hat. Ich habe mal gelesen, dass man dann so um die 1,7 Erden brauchen würde. Jetzt rechnen wir mal all die Menschen dazu die in so genannten Entwicklungsländern leben. Da kommt man bestimmt schnell auf 3 oder 4 Erden, die man da benötigen würde, damit alle so leben könnten wie hier in Deutschland.
Wenn man noch ein wenig nachdenkt, kommet einem bestimmt noch die eine oder andere kleine Veränderung im Alltag in den Sinn, wo dieser Wandel nun sichtbar wird…