Lagebericht aus dem Home-Office und Gedanken über mein Einkaufsverhalten

27.3.20 14:00

Ja, seit einer Woche befinde Ich mich nun im Heimbüro. Letzten Freitag hat meine Firma mich und meine Teamleiterin, die wie als letzte unserer Abteilung noch die Stellung im Büro gehalten haben. 

Ich war nur am Dienstag kurz zum einkaufen draussen und dann am Mittwoch noch einmal zu einem grösseren “Beutezug” bei dem Ich drei verschiedene Supermärkte angefahren habe um Milch UND Toastbrot zu bekommen. Ach ja…

Ja, seit einer Woche hatte Ich sozusagen keinen nennenswerten direkten und persönlichen Kontakt zu Menschen. OK, Ich hatte am Mittwoch eine Telefonkonferenz mit den Kollegen, man schreibt sich Mails oder chattet über unser “Büro-Chat-Programm” das wir alle auf dem PC haben bzw. schreibt sich Mails usw. Doch das ist nicht dasselbe. Mit meiner Mutter hab Ich auch ein oder zwei mal telefoniert oder man whatsappt eben. Dennoch. 

Die Kollegen auf der Arbeit sind ja meine einzigen nennenswerten Sozialkontakte in meinem Leben. Freunde hab Ich hier in Dresden ja keine (und will das aber auch nicht). 

Nein, mit der Zeit geht das ständige zu Hause sitzen einem dann aber doch auf den Wecker. Wenn Ich Urlaub habe sitze Ich zwar auch viel zu Hause, muss dann aber nicht am PC auf Arbeit warten sondern hau mich mit Netflix ins Bett. Dieses vor dem PC sitzen mach auf die Dauer auch müde. Im Büro quasseln wir viel, machen mal n Witz oder man muss zu Fuss in eine andere Abteilung mal was klären usw. Hier sitzt man nur am PC und pendelt zwischen Klo und Kaffeemaschine. 

Ich bin echt gespannt wie lange das noch so geht. Die derzeitigen “Horrorprognosen” gehen ja von Ende April oder Mai aus. Mei oh mei! Bitte nicht. 

Ja, was macht man ansonsten wenn man nicht viel Arbeit hat? Man surft im Netz. Ich lese ja auch so auf Arbeit viel wenn nicht gar zu viel Arbeit da ist und dazu hab Ich nun noch mehr Zeit. Ich hab mir auf Spiegel Online die Artikel zur Corona Thematik abonniert. Die haben seit Anfang März ca. 1.000 (!) Artikel zu dem Thema veröffentlicht! Ein Wahnsinn wie das im Moment die Medien beherrscht!

Ja, das Wetter draussen ist im Moment kühl aber sonnig. Ich bin ja ansonsten kein so grosser “Rausgeher” aber morgen will Ich mal ein wenig in den Park spazieren gehen. Ist ja erlaubt. Oder einfach mal ein paar Stunden mit dem Auto über Land fahren und die Seele bei guter Mucke baumeln lassen. Das mach Ich echt gerne ab und zu. Ich kann beim Autofahren herrlich abschalten. Was ein Glück dass der Sprit im Moment so billig ist, da kann man schöne Touren von 200, 300 KM machen…

Gerade mal geschaut: Bei Kaufland 1 l E10 für 1,10 €! Wahnsinn! Da müsste man sich glatt ein paar Kanister in den Keller stellen. Beim letzten mal hatte Ich noch für 1,36 € / l getankt. 

Ja, was bekommt man sonst noch so mit im Homeoffice? Ach ja: Hamsterkäufe! Ich hab ja oben schon geschrieben dass Ich die Tage drei Läden anfahren musste um Toastbrot zu bekommen. Vor einer Woche oder zwei war es die Milch die überall leer war. Auch das hat mich ein wenig zum Nachdenken gebracht. Ich führe ja meinen Haushalt schon immer auf Vorrat. Das bedeutet z. B. dass wenn Ich Klopapier kaufe Ich nicht mal eben eine kleine Zehnerpackung beim Einkaufen mitnehme sondern dann z. B. bei Rossmann gleich zwei Zwanzigerpackungen mitnehme sobald zu Hause die letzte angebrochen wurde. Das bedeutet Ich habe immer zwischen 20 und 60 Rollen Toilettenpapier zu Hause. Diesem Umstand verdanke Ich es dass bei mir keine Torschusspanik aufkam als die Läden leer waren. Seit Ich ein Auto habe das meine Einkäufe für mich transportiert kaufe Ich z. B. auch immer gleich eine ganze Kiste mit 12 l Milch. So hatte Ich auch da keine Engpässe als die Läden leer waren. 

Diese ganzen Umstände der Versorgung und die arbeitsfreie Zeit im Homeoffice haben mich echt zum Nachdenken angeregt. Ich hab mir die Zeit genommen und mal ein wenig im Internet recherchiert, Stichwort: “Prepper”.

Prepper sind Personen die sich, aus welchen Gründen auch immer, im Voraus schon auf Versorgungsengpässe wappnen. Das geht vom anlegen eines Notvorrates aus Taschenlampen, Dosenravioli und Feuerholz bis zum bau eines atomsichern Bunker unter der Erde. Leider wird diese Gruppe immer wieder gerne in die “rechte Ecke” gedrängt und unter Generalverdacht gestellt. Sicher, so viel hab Ich mir die Tage auch anlesen können, es gibt recht Spiner unter den Preppen, das ist aber ein kleiner Teil von dem sich die anderen entschieden distanzieren. Die Mehrheit will sich nicht vor dem “dritten Weltkrieg” oder der “Überrennung durch die Muselmänner” wappnen sondern will einfach ein wenig vorbereitet sein falls mal über ein paar Wochen der Strom ausfällt oder man wie jetzt wegen einer Viruserkrankung mehrere Wochen die Wohnung oder das Haus nicht verlassen darf. 

Auch mir wäre es lieber gewesen Ich hätte die Tage nicht um einzukaufen aus dem Haus gemusst. 

Aus dieser Überlegung ist ein kleines Handout entstanden, was noch nicht ganz fertig ist und zu gegebener Zeit auch hier veröffentlicht wird. 

Darin habe Ich mir z. B. Gedanken über meine Vorräte gemacht. Ich werde den Teufel tun und nun die Läden stürmen und mitten in der Krise alles aufkaufen was Ich finde. Im Moment kaufe Ich auch nur normale Menge an Milch usw. Doch wenn diese Corona-Krise irgendwann einmal überstanden ist und wir alle unser Homeoffice wieder verlassen dürfen werde Ich mir einen kleinen Vorrat meiner durchlaufenden Posten in die Wohnung stellen. 

Ich finde es ja idiotisch dass sich z. B. Leute die normalerweise keine Dosenravioli o. ä. essen davon nun ganze Paletten zu Hause hinstellen um Ihnen beim alt werden zuzuschauen. Ich z. B. nehme mir ja jeden Tag so eine Dose Erbsensuppe, Ravioli, Gulasch usw. mit auf Arbeit. Deswegen hab Ich davon auch immer so drei, vier Paletten im Kofferraum. Das ist für mich so ein durchlaufender Posten wie Milch und Klopapier. 

Nein, meine Nach-Corona-Planung sieht so aus das Ich mir Sachen die Ich sowieso immer verbrauche einfach in grösseren Mengen zu Hause anlagern werde: 

  •         3 Kisten a 12 Pckg. a 25 Btl. Pfefferminztee (als durchlaufender Posten)
  •         10 Pckg. Reis
  •         20 Pckg. Diverse Nudeln
  •         1 Kiste flüssige Tomaten (im Vorrat, für Tomatensauce zu de Nudeln)
  •         30 Portionen „Dosenessen“ (Ravioli, Erbsensuppe etc.)
  •         24 Btl. Milch
  •         20 Pckg. Kaffeepads

Ausserdem kann man sich z. B. folgende Sachen zu Hause hinstellen, die etwas länger halten:

  •         3 Gläser Honig
  •         20 Pckg. Knäckebrot
  •         5 Pckg. Zucker
  •         5 Fl. Öl
  •         5 Fl. Essig
  •         5 Pckg. Cornflakes mit Zucker und Honig
  •         5 Pckg. Haferfleks (Kölln)
  •         10 Pckg. Linsen (Einschweissen)
  •         Salz und Pfeffer in ausreichender Menge (ggfs. Einschweissen)
  •         Trockenobst und Nüsse
  •         „Dosengemüse“ (da dunkel länger haltbar): Rotkohl, Erbsen, Karotten, Paprika
  •         „Dosenobst“ – auch aus dem Glas: Obstsalat, Pfirsiche, Kirschen, etc. oder z. B. Apfelmus
  •         10 Kaffeeweisser
  •         10 Pckg. Mehl (Einschweissen)
  •         1 Kiste Kidneybohnen und eine Kiste Mais (Dosenware)
  •         Je 10 P Semmelknödel und Kartoffelklösse im Kochbeutel
  •         10 P Kartoffelpüree
  •         20 Dosen Pilze
  •         20 Pckg. Div. Saucenpulver (Dreierpack) (Einschweissen)
  •         10 Gläser Marmelade mit hohem Zuckergehalt
  •         10 P Kekse und Gebäckwaren wie z. B. Butterkringel die in Alufolie verschweisst sind
  •         10 P Zwieback
  •         Erdnussbutter (sehr energiereich!)
  •         Thunfisch in Dosen
  •         Dosenwurst

Knäckebrot, Zucker, Essig und Öl, Linsen, Trockenobst Dosengemüse und Dosenobst, Knödel und Saucenpulver das sind alles solche Sachen die sich bei ordnungsgemässer trockener Lagerung jahr(zehnt)elang halten. Wobei auch hier keine Sachen dabei sind die Ich gar nicht esse sondern das alles sind eben Sachen die Ich seltener verbrauche. 

Wie gesagt, Ich werde aber einen Teufel tun und nun die Läden stürmen und dort alles leerkaufen. Gerade jetzt wo sowieso viele günstige Lebensmittel nicht in ausreichender Menge verfügbar sind ist es einfach asozial sich zu Hause 20 Packungen 29 ct Nudeln hinzulegen. Gerade Geringverdiener oder Bezieher von Sozialleistungen sind darauf angewiesen dass es Nudeln für 29 ct oder No-Name-Klopapier gibt weil sie sich die teuren Markenprodukte nicht leisten können. 

Ich werde daher versuchen mit den Vorräten auszukommen die Ich habe und wenn etwas leer wird kaufe Ich es nach. 

Genauso kann man sich aber auch Dinge des täglichen Bedarfs auf Halde legen. Auch dazu hab Ich eine Übersicht gemacht:

Körperpflege

  •         10 Duschgel
  •         2 Shampoo
  •         5 Spülung
  •         10 Btl. / Fl. Flüssigseife zum Händewaschen
  •         4 Pckg. Klopapier (Grosspackung a 20 Rollen)
  •         5 Tuben Zahnpasta und 2 Zahnbürsten

Reinigungs- und Waschmittel

  •         2 Fl. Badreiniger
  •         2 Fl. Kloreiniger
  •         5 Fl. Spülmittel
  •         3 Fl. Waschmittel
  •         3 Fl. Weichspüler
  •         3 Fl. Allzweckreiniger
  •         2 Pckg. Küchenrolle (a 6 Rollen)
  •         5 Rollen Müllbeutel

 Diese Dinge verbraucht man ja auch jeden Tag. Das sind übrigens auch meine üblichen Menge die Ich so zu Hause habe. Sobald dann eine oder zwei Flaschen aus dem Vorrat entnommen wurden füllt man auf. So hat man immer genug zu Hause. Gerade das was man so an Haushaltschemie oder Körperpflegemitteln zu Hause hat wird ja nicht schlecht und ist problemlos mindestens ein Jahr haltbar. 

Und wie gesagt: Das ist mein aktueller Bestand an Körper- und Wohnungs-Pflege-Produkten den Ich zu Hause habe. Daher brauche Ich diese Sachen in den nächsten Monaten schon mal nicht auffüllen und muss mich hier nicht vor einem Engpass fürchten. Und Ich möchte noch einmal betonen dass Ich diese Vorräte schon länger habe und mir jetzt nicht in der Krise wo das Angebot knapp ist alles zusammen gehamstert habe!

Gerade die Tage habe Ich mit einer Kollegin telefoniert und Ihr von meiner Oma erzählt. Meine Oma wurde 1936 geboren und wuchs mitten im Krieg auf. 1945 war Sie neun Jahre alt. Das war eine Generation die noch wirklich wusste was Hunger und Not ist. So lange Ich denken kann waren die Vorratsschränke meiner Oma bis zum brechen voll mit Nudeln, Reis, Graupen, Mehl und Zucker, Obst- und Gemüsekonserven usw. Schränke voll mit Sachen. Man kann hier getrost von einem “Kriegsschaden” reden der auch mit über 70 (meine Oma verstarb 2011) nicht weg ging. Sicher, wir haben dann später auch Sachen gefunden die jahrelang abgelaufen waren. Man soll es ja auch nicht übertreiben mit der Lagerhaltung. Aber einen gesunder Mittelweg zwischen täglichem Einkauf und dem übermässigen Horten finde Ich sinnvoll. 

Daher werde Ich mir das wie gesagt nach diesem ganzen Wahnsinn ein wenig zu Herzen nehmen und moderate Vorräte anlegen. Nur zur Sicherheit. 

27.3.20 15:30

5 Comments

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5 Responses to Lagebericht aus dem Home-Office und Gedanken über mein Einkaufsverhalten

  1. Alter Schwede, Du musst viel Platz haben für solche Mengen. 10 Flaschen Duschgel? Das reicht bei mir…. 5 Jahre.

    Bei den Preppern ist es übrigens andersrum. Nicht die Prepper sind rechts, sondern viele Rechte sind Prepper, schlicht weil sie auf einen Systemzusammenbruch hinarbeiten. Berichte über Prepper kamen erst so richtig auf, als über rechte Gewalttaten verstärkt berichtet wurde. Daher kann die etwas verzerrte Medienwahrnehmung kommen, dass Prepper in die rechte Ecke gestellt werden.

    • Nunja, Platz ist in der kleinsten Hütte wie man so schön sagt. Man muss Ihn nur zu nutzen wissen.

      Die Wohnung in der Ich wohne war ja eine zeitlang eine WG. D. h. Ich musste meine “persönlichen” Sachen auf 18 Quadratmeter quetschen. Davon ungefähr 1500 Bücher und 800 DVDs.

      In meinem “Schlafzimmer” / ehemaligen WG Zimmer ist auch ausser über dem Bett kein Stückchen freie Wand zu finden. Jedes freie Stück ist mit Regalen oder dem Kleiderschrank (mit selbst gebautem Aufsatz bis zur Decke) zugestellt. Wobei da der Kniff ist, es nicht “vollgestopft” aussehen zu lassen. Jedes Ding hat da seinen Platz.

      Nun habe Ich ja seit ca. 2 Jahren das zweite Zimmer das so nach und nach, wie Geld da ist, in ein Gästezimmer – Schrägstrich – Lager umgebaut wird. Auch hier werden irgendwann alle freien Wände mit selbstgebauten Regalen zugepflastert. Wenn man dann die Konserven nicht sehen will baut man eben ein paar Türen mit dran.

      Und Duschgel, ja, steht im Bad halt so rum. Da Ich ja jeden Morgen dusche hält das ein paar Wochen oder so.

      Ich hab mir nun auch mal eine Liste gemacht mit den Sachen die Ich immer in grosser Menge verbrauche: Milch, Klopapier, Duschgel, Kaffee, Pfefferminztee (Ich trinke neben Kaffee nichts anderes), Haarspülung (da brauche Ich, da viele Haare, pro Anwendung ca. eine halbe Flasche) usw. Da wird der Monatsanfangsbestand eingetragen, der Zukauf über den Monat und der Monatsendbestand. So kann man über das Jahr den durchschnittlichen Verbrauch errechnen und schauen wie viel man sich wovon auf Lager legt.

  2. Ah, ich habe gerade endlich gemerkt, warum mich das Kommentieren hier in den Wahnsinn treibt. Erst wenn man die Felder Name, Mail, Website und Datenschutz ausgefüllt hat, erscheint eine Checkbox „Kommentar mit OpenID authentifizieren“, die als Default aktiviert ist. Wenn man die Checkbox nicht bemerkt und den Kommentar absendet und keine OpenID hat, läuft die Authentifizierung gegen den Baum und wirft einen Fehler. Drückt man dann den „Zurück“ Button im Browser, sind alle Felder noch da und gefüllt, nur die Open-ID-Checkbox ist weg und es gibt beim erneuten Absenden keine Möglichkeit sie zu deaktivieren . Damit ist kein kommentieren möglich.

  3. Es ist sicherlich frustrierend, wenn man durch Home-Office über Wochen keine persönlichen Kontakte pflegen kann, da bin ich ganz deiner Meinung, aber glaubst du nicht, dass dies zumindest für einen gewissen Zeitraum erforderlich war?

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