Titel: Der Chinese
Autor: Henning Mankell
Allgemeines zum Autor
Henning Mankell wurde 1948 in Stockholm als Sohn von Ivar Henningsson Mankell und Ingrid Birgitta Mankell (geb. Bergström) geboren. Sein Großvater war der Komponist Henning Mankell. Als Mankell ein Jahr alt war, ließen sich seine Eltern scheiden. Danach lebte er zuerst zusammen mit seinem Vater und einer älteren Schwester in Sveg in Härjedalen, wo sein Vater als Richter arbeitete und danach in Borås in Västergötland. Seine Mutter beging Suizid, als Mankell in den Zwanzigern war.
Schon als Junge wollte er Schriftsteller werden, nahm in Skara ein Schauspielstudioum auf. Danach inszenierte er Stücke, war als Theaterregisseur und Autor tätig. Der Liebe wegen verschlug es Ihn nach Norwegen wo er begann Prosa zu verfassen. Eine Afrikareise wurde für das spätere Werk immens ausschlaggebend.
In den folgenden 10 Jahren arbeitete er als Intendant und begann zwischen Afrika und Schweden zu pendeln. Stoff aus seiner Wahlheimat verarbeitete er in weiteren Romanen wie in Der Chronist der Winde, einer Geschichte über Straßenkinder und in Die rote Antilope.
Weniger bekannt ist, dass Henning Mankell auch zahlreiche Kinder- und Jugendbücher schrieb.
Bis heute nehmen politische und gesellschaftliche Themen in seinen Büchern viel Raum ein. Viele dieser persönlichen Motive und Erfahrungen wurden etwa in seinem 2008 erschienenen Kriminalroman Der Chinese verarbeitet.
In seinem Roman Mörder ohne Gesicht schuf er die Figur des Kriminalkommissars Kurt Wallander. Seitdem hat er über den knorrigen, etwas griesgrämigen, aber aufrechten und authentischen Polizisten eine äußerst erfolgreiche Serie von Kriminalromanen veröffentlicht. Diese Romane stehen in der Tradition der von den Autoren Maj Sjöwall und Per Wahlöö verfassten Bücher über den Kriminalkommissar Martin Beck.
Mankell hat deutsche Vorfahren. Er ist ein Ururenkel von Johan Herman Mankel, der in Niederasphe, einem Ortsteil von Münchhausen im hessischen Landkreis Marburg-Biedenkopf, geboren wurde und später nach Schweden auswanderte. Er ist in dritter Ehe mit der zweiten Tochter von Ingmar Bergman verheiratet, der Theaterregisseurin Eva Bergman. Das von seinem Vater geerbte Hofgut in Sveg hat Mankell 2009 dem schwedischen Dramatikerverband vermacht.
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Allgemeines zum Buch
In einem kleinen schwedischen Dorf sind achtzehn alte Menschen brutal ermordet worden. Als Richterin Brigitta Roslin erkennt dass sich Angehörige Ihrer eigenen Familie unter den Toten befinden und die Polizei eine falsche Spur verfolgt beginnt sie selber mit Ermittlungen. Ihre Suche führt sie bis nach China, tief in die Vergangenheit.
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Inhaltsangabe
In einem Dorf in Schweden werden alle Einwohner abgemetzelt. Die Untersuchungsrichterin stellt fest dass auch entfernte Verwandte von Ihr dabei sind. Es gibt keinen Anhaltspunkt der zu einer Spur führen könnte.
Sie spürt einen Chinesen auf der mit der Tat etwas zu tun haben könnte doch die Polizei ist wenig interessiert an der Theorie. Ein Mann wird verhaftet und begeht Suizid. Für die Polizei ist der Fall gelöst.
Sie reist mit einer Freundin nach Peking wo nicht nur ein Taschendiebstahl Ihr Leben durcheinander bringt. Sie wird von der Polizei und einer geheimnisvollen Frau namens Hong umlagert. Die übertriebene Höflichkeit und Aufmerksamkeit der Polizei machen sie so skeptisch dass sie denkt dass sie auf der richtigen Spur ist.
Immer mehr eigenartige Ereignisse passieren und Birgittas Suche nach dem Täter bringt nicht nur sie, sondern auch Hong in Lebensgefahr. So zieht der Mord von Hesjövallen seine Kreise von Schweden über China und Afrika bis nach London.
Bei einem Besuch eines Chinalokals nahe des schwedischen Tatorts entdeckt sie eine Spur in Form eines Seidenbandes das an der Lampe fehlt. Diese führt direkt zum Tatort, da dort ein solches gefunden wurde.
In einem Paralellteil wird exorbitant und fast unerträglich seicht, langsam und dröge ein Ausflug ins 19. Jahrhundert gemacht. Dort werden die Arbeitsbedingungen für Chinesische Wanderarbeiter gezeigt die sich in den USA beim Eisenbahnbau verdingen müssen. Dieses soll die Geschichte in der Neuzeit untermauern. Hier wird viel Spannung für den Schluss vorweggenommen da die Spuren eindeutig nach China gehen. Hier durch zu kommen war des lesens eine schier unerträgliche Qual.
Zum Schluss geht es weniger um die Aufklärung der Morde hinter der einen weltweite Chinesenmafia steckt und die als Rache dienen sollte weil Familienmitglieder der Richterin die in dem Dorf lebten sich in den USA am Eisenbahnbau zu lasten der Chinesischen Arbeiter bereichert haben, als um die Richterin und deren Schicksal. Sie wird vom Jäger zum Gejagten weil ein von London aus tätiger internationaler Chinamafiaclan sie töten will. Sie kommt knapp mit dem Leben davon.
Der Brückenschlag zwischen den Morden in China und dem Hintergrund dazu steht auf ziemlich wackeligen Füßen. Die Idee einer historisch angelegten Verschwörungs-Rache nach über 100 Jahren bei der ein Mann seine Vorfahren rächen will indem er die Nachkommen ihrer Peiniger ausrottet wirkt obskur und an den Haaren herbei gezogen.
Das ist jedoch nur ein kleiner Ausriss aus dem immens schweren und Komplexen Roman der mehrere Handlungsstränge mit einander verknüpfen muss um Sinn zu machen.
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Was Ich von dem Buch halte
Also Ich muss sagen dass Ich das Buch anscheinend nicht verstanden habe.
Der Anfang war ziemlich spannend, der zweite Teil der in den USA Ende des vorletzten Jahrunderts spielte zog sich wie Kaugummi über fast 90 Seiten, die anderen beiden letzten Abschnitte sorgten dann vollends für Verwirrung.
Die Story die präsentiert wird wirkt an den Haaren herbei gezogen und äusserst unlogisch. Sowohl der Teil der das Motiv für das Schlachtfest in Schweden darstellen soll, als auch die Handlungen um die chinesisch-afrikanischen Beziehungen.
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Fazit
Es ist mein erster Mankell den Ich gelesen habe und Ich hoffe dass dieses Buch nicht viel über das Gesamtwerk des Autors aussagt.
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Wertung