MAN DARF JA GAR NIX MEHR SAGEN!!!!1!!!11!!!!einself!!!1!

Ja, da ist mir heute dieser Newsletter von Übermedien über den Weg gelaufen.

44 % der Bürger in Deutschland meinen also laut einer aktuellen Umfrage dass man seine Meinung nicht immer frei äussern sollte.

Aha. Na das ist doch ein Anfang. Da haben wir Linken doch schon einiges bewegt, auch wenn es bis zu den 100 % noch ein weiter Weg ist. 

Aber zur Umfrage: Laut der sind die Top 5 der Dinge über die man nicht alles sagen solle was man so denkt:

  • Über Flüchtlinge (71 %)
  • Über Muslime, den Islam (66 %)
  • Über Juden (63 %)
  • Über Hitler, das Dritte Reich (58 %)
  • Über Rechtsextremismus (49 %)

Dieses “man darf ja gar nix mehr sagen” beschäftigt mich nun schon einige Jahre. Nicht zuletzt seit Ich aus Rheinland Pfalz nach Sachsen gezogen bin. 

Wie man ja der allgemeinen “Lügenpresse” entnehmen kann sollen die Völker nördlich des “Weißwurst-Staates” und östlich des Harzes bzw. der Lüneburger Heide eine nicht ganz so ausgeprägte Willkommenskultur gegenüber nicht-”Biodeutschen” Menschen haben. 

Je länger Ich nun hier in Sachsen wohne umso mehr kann Ich das bestätigen. Ich arbeite zwar nun schon seit über einem Jahr im Homeoffice, erinnere mich aber immer noch ungern an manche frühere Mittagspause in der Büroküche zurück. Da wurde über “Neger” gewitzelt (Sie kennen den Witz warum man einem dunkelhäutigen Menschen nur weisse Schokolade geben darf? Klar: Damit er sich nicht in die Hände beisst. Nur um mal klarzustellen von welchem Niveau wir hier reden!), über vergewaltigende Flüchtlinge und so weiter. Ich hatte den Eindruck dass man dort in dieser “Bubble” seeeeehr offen über ALLES reden konnte (ausser vielleicht über den Skandal dass im Mittelmeer immer noch Menschen ertrinken oder so. Das wär vielleicht jetzt nicht so ein geeignetes Thema für eine lustige Mittagsrunde gewesen). 

Alles in allem kam das dem berühmt berüchtigten “Stammtisch” also sehr nahe. Immer mit so einem “Hi hi, darf man ja nicht sagen!”-Unterton. 

Je länger Ich darüber nachdenke umso mehr denke Ich es gibt nicht plötzlich mehr Menschen die so eine “kontroverse Meinung” wie “Flüchtlinge kann man ruhig absaufen lassen” vertreten, sie geraten nur dank der sozialen Medien immer mehr mit Menschen anderer Meinung aneinander. Früher blieb das dumme Geschwätz eben am Stammtisch und heute steht der Stammtisch mitten auf dem Marktplatz wo sich alle treffen. Ich glaube früher in der prä-social-Media-Zeit war das “Bubble-Denken” viel weiter verbreitet als heute. Dank Internet kann man doch viel mehr über den Tellerrand hinausschauen – und sieht dann dort eben auch viel mehr Menschen mit einer anderen Meinung. 

Vor allem wenn man sich mal so anschaut WAS man alles so nicht mehr sagen darf: Ich kann mich erinnern dass jemand aus meinem weiteren Arbeitsumfeld zur Hochzeit der Flüchtlingskrise im Sommer 2015 unter einem Artikel in dem angedacht wurde Flüchtlinge mangels Platz in einer KZ Gedenkstätte unterzubringen kommentierte: “Spitzen Idee, gleich den Ofen anheizen!”. Ich meine, ja, was soll man dazu noch sagen? Über Umwege wurde das dann an seinen Arbeitgeber herangetragen (“Wissen Sie eigentlich was für Leute da für Sie arbeiten?”) und dort unter den Teppich gekehrt bevor es die Chefetage erreichen konnte. Kommentar: Wenn wir solchen Sachen nachgehen würden könnten wir die halbe Firma entlassen. Joa, Sachsen halt…

Ist es das, dem man nachtrauert es nicht mehr sagen zu dürfen? Ich weiss ja nicht…

Bei Muslimen und dem Islam habe Ich in letzter Zeit vor allem gemerkt dass sich viele Linke schwer tun hier Kritik zu äussern wo sie angebracht wäre. Aber auch hier gilt: Nicht alles über einen Kamm scheren. Nicht alle Muslime sind “alimentierte Messermänner” oder “Goldstücke”. Überhaupt: Immer diese Extreme. Es regt mich in den letzten Jahren immer mehr auf dass die Leute anscheinend nicht mehr differenzieren können. Es gibt nur noch schwarz und weiss aber kein grau mehr. Entweder bist du für mich oder gegen mich. Dazwischen gibts nix!

Der dritte Punkt: Seien Sie mal ehrlich zu sich selbst – kennen Sie eine Juden persönlich? Ich nicht. Leider. Das wäre sicher ein interessanter Gesprächspartner für einen humanistischen Agnostiker wie mich! Aber mal echt jetzt: Mir fällt da nichts ein was man über diese raffgierigen, verschlagenen Hakennasen (Quelle) nicht sagen dürfte was man so gern wöllte. Ihnen vielleicht?

Bleiben noch Hitler und die Nazis: Ja, was soll man denn da nicht mehr sagen dürfen? Man hat ja nicht mal mehr das “Recht, stolz zu sein auf die Leistungen deutscher Soldaten in zwei Weltkriegen!” – Welch ein GAU für unser LAND!  Muss Ich mehr sagen?

Ich weiss nicht, immer wenn Ich dieses “man darf ja nix mehr sagen” höre kommt mir regelmässig die Galle hoch und Ich würde dem der es ausspricht am liebsten in die Fresse brüllen: “DOCH DU DUMMER IDIOT! ES VERBIETET DIR NIEMAND DER GANZEN WELT ZU ZEIGEN WAS FÜR RASSISTISCHES ARSCHLOCH DU BIST” 

Leider sind das meistens Menschen gewesen mit denen Ich noch ein paar Jahre zusammen arbeiten musste. Zum Glück arbeiten die in anderen Abteilungen zu denen Ich nun aufgrund der Homeoffice Situation gar keinen Kontakt mehr habe…

1 Comment

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One Response to MAN DARF JA GAR NIX MEHR SAGEN!!!!1!!!11!!!!einself!!!1!

  1. Silencer

    Zustimmung. Interessant ist, dass in den Köpfen durcheinander geht was gesellschaftliche Konvention ist („Wenn ich das sage mache ich mich zum Horst“) und was wirklich verboten ist (Holocaustleugnung). Irgendwie kriegen die das nicht getrennt.

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